Großveranstaltungen laut Studie trotz Pandemie möglich
HALLE (dpa) - Ein Konzert-Experiment mit Popstar Tim Bendzko in der Arena Leipzig hat ergeben: Große Kultur- und Sportveranstaltungen in Hallen mit vielen Zuschauern sind auch während einer Pandemie möglich – allerdings nur unter bestimmten Bedingungen. Dazu gehören adäquate Belüftungssysteme mit Frischluftzufuhr, strenge Hygieneund Abstandsregeln, weniger Zuschauer als sonst üblich, permanente Maskenpflicht und Kontrollen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Universitätsmedizin Halle in ihrer Studie „Restart-19“, die am Donnerstag vorgestellt wurden.
Demnach muss für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen die Anzahl der Besucher an das aktuelle Infektionsgeschehen angepasst werden. Dafür sei die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen (7-TageInzidenz) wichtig. Volle Häuser wie vor der Corona-Pandemie seien nicht möglich.
Grundvoraussetzung für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen sei eine gute Belüftungstechnik, die einen regelmäßigen Austausch der Raumluft mit frischer Luft ermöglicht. Dies sei für das Ansteckungsrisiko eine entscheidende Schlüsselkomponente, erklärte Studienleiter Stefan Moritz von der Universitätsmedizin Halle. „Das ist das A und O.“Die Forscher errechneten, dass bei schlechter Belüftung das Infektionsrisiko bis zu 70-mal höher ist.
Unabdingbar für Großveranstaltungen sei die Einhaltung strenger Hygienekonzepte mit Abstandsregeln und Maskenpflicht während der gesamten Veranstaltung. Zuschauer dürften auch nur auf Sitzplätzen das Geschehen verfolgen. Im Stehen bestehe die Gefahr unkontrollierter Kontakte, hieß es.