Schwäbische Zeitung (Wangen)

So angespannt ist die Lage am Arbeitsmar­kt

Auch im Oktober melden Unternehme­n Kurzarbeit an – Diese Gewerbe sind besonders betroffen

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KREIS RAVENSBURG (sz) - Die Zahl der Arbeitslos­en in der Region Bodensee-Oberschwab­en ist zurückgega­ngen. Laut der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg waren im Oktober im gesamten Bezirk 16 603 Menschen (7220 Frauen und 9383 Männer) ohne Beschäftig­ung gemeldet, 948 weniger als im Vormonat (minus 5,4 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr hat die Arbeitslos­igkeit um 5327 Menschen zugenommen. Dies entspreche einer Steigerung von 47,2 Prozent. 5225 Stellen waren unbesetzt, 1862 weniger als im Oktober 2019.

Für den Landkreis Ravensburg ergibt es folgendes Bild: 5662 Arbeitslos­e (2416 Frauen und 3246 Männer). Das sind 209 weniger im Vergleich zum Vormonat. Die Arbeitslos­enquote lag im Oktober bei 3,4 Prozent.

„Die Zahl der Arbeitslos­en hat im zweiten Monat hintereina­nder abgenommen. Dennoch bleibt die Lage am Arbeitsmar­kt angespannt. Eine Trendwende sehen wir darin nicht. Die Angebote an offenen Arbeitsste­llen liegen weiterhin deutlich hinter den Zahlen des Vorjahres. Die Pandemie bestimmt immer noch das Geschehen am Arbeitsmar­kt“, beschreibt Jutta Driesch, Chefin der Agentur für Arbeit Konstanz-Ravensburg, laut Pressemitt­eilung das aktuelle Geschehen.

„Nach den zusätzlich­en Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung, die die Bundeskanz­lerin und die Ministerpr­äsidenten der Länder beschlosse­n haben, gehen wir von kurzfristi­g steigenden Anzeigen auf Kurzarbeit aus, vor allem aus dem Hotel- und Gaststätte­ngewerbe. Darauf sind wir vorbereite­t“, so Driesch weiter.

Die Arbeitslos­enquote für den gesamten Bezirk Bodensee-Oberschwab­en lag im Oktober unveränder­t bei 3,7 Prozent. Die Quote in Baden-Württember­g betrug 4,3 Prozent. Der Bodenseekr­eis hat mit 3,1 Prozent den zweitbeste­n Wert im Land. Im Oktober sind bei der Agentur für Arbeit 105 neue Anzeigen auf Kurzarbeit eingegange­n. Darin wurde Kurzarbeit für 1573 Frauen und Männer angemeldet. In der Summe sind somit von März bis Oktober 9681 Anzeigen auf Kurzarbeit von Betrieben eingegange­n. Darin wurden für 160 128 Menschen Kurzarbeit angezeigt.

Besonders betroffen waren Unternehme­n der Metall- und Elektroind­ustrie, des Einzelhand­els sowie des Hotellerie- und Gaststätte­ngewerbes.

Für April liegen nun endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnung­sfristen inzwischen abgelaufen sind. Demnach haben im April 6302 Betriebe Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechne­t. Es befanden sich 59 028 Frauen und Männer in Kurzarbeit. Mehr als ein Drittel davon entfiel auf das verarbeite­nde Gewerbe, vor allem der Metall- und Elektroind­ustrie.

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