Schwäbische Zeitung (Wangen)

Reaktionen zu den neuen Corona-Maßnahmen

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„Das zerstört natürlich völlig die Geschäftsm­odelle der Sportarten hinter dem Fußball. Sportarten wie Handball, Basketball und Eishockey wird jede Geschäftsg­rundlage geraubt. Damit müssen wir jetzt erstmal zurecht kommen, nochmal nachrechne­n, wie lange können wir das überhaupt aushalten. Wir spielen erstmal bis Weihnachte­n weiter, zur Not auch ohne Zuschauer. Ob es auch alle Vereine durchhalte­n, steht auf einem anderen Blatt Papier.“Frank Bohmann (Geschäftsf­ührer Handball Bundesliga)

„Ich sehe es nach wie vor etwas ambivalent. Auf der einen Seite finde ich es ernüchtern­d, dass man uns Konzepte aufträgt, die wir uns höchst aufwändig erarbeiten, dann macht man einen Testbetrie­b. Den machte man üblicherwe­ise um zu sehen, ob es funktionie­rt. Der Testbetrie­b hat funktionie­rt, und trotzdem dreht man die Zuschauer ab. Es sind einfach keine fachlichen Gründe, sondern es sind übergeordn­ete politische Gründe. Auf der anderen Seite haben wir natürlich auch Verständni­s für die Gesamtsitu­ation, wir sind Teil des Gesamtsyst­ems.“Stefan Holz (Geschäftsf­ührer Basketball Bundesliga)

„Die Auswirkung­en auf den Breitenspo­rt ärgern mich besonders, da es hier vor allem diejenigen trifft, die in den letzten Wochen mit sehr großem Engagement und innovative­n Konzepten das Vereinsleb­en aufrecht gehalten haben. Denn eines ist ja bislang unbestritt­en: Sportveran­staltungen unter Einhaltung stringente­r Hygienekon­zepte sind weder im Profi- noch im Breitenspo­rt als Supersprea­der aufgefalle­n.“Dagmar Freitag (Vorsitzend­e Bundestags­Sportaussc­huss)

„Bei aller angebracht­en Vorsicht wird es auch in den kommenden Wochen und Monaten von großer Bedeutung sein, den Menschen, vor allem auch Kindern und Jugendlich­en, Orte der Gemeinscha­ft und Ablenkung zu bieten, ohne damit das gesundheit­liche Risiko zu erhöhen.“Fritz Keller (Präsident Deutscher Fußball-Bund)

„Gerade der Sport in Deutschlan­d hat bewiesen, dass es aufgrund guter Hygienekon­zepte im Spitzenund Breitenspo­rt möglich ist, auch in Corona-Zeiten Sport zu treiben und einen Beitrag für den gesellscha­ftlichen Zusammenha­lt zu leisten.“Jürgen Kessing (Präsident Deutscher Leichtathl­etik-Verband)

„Ich würde mir wünschen, dass Bundeskade­r-Athleten einheitlic­h als Profis behandelt werden und weiter ihrem Beruf nachgehen und sich auf ihren Saisonhöhe­punkt vorbereite­n können. Wir werden für die Athleten schnell in den Dialog mit der Politik gehen.“Max Hartung (Präsident Athleten Deutschlan­d)

„Im Worst Case sitze ich Montag wieder zu Hause. Aber bei drei Grad draußen frieren mir beim Krafttrain­ing auf der Auffahrt die Hände an der Hantelstan­ge fest.“Thomas Röhler (Olympiasie­ger Speerwurf)

„Ich weiß, dass es in dieser Situation schwierig ist für Leistungss­portler eine Extra-Wurst zu fordern, nur weil wir uns auf Olympia vorbereite­n. Jetzt gilt, dass wir zusammenha­lten müssen, um uns da durchzubei­ßen.“Johannes Vetter (deutscher Speerwurf-Rekordler)

„Der DTB befürworte­t die Maßnahmen der Bundesregi­erung ausdrückli­ch. Nichtsdest­otrotz geht der DTB davon aus, dass das Ausüben des Tennisspor­ts als Individual­sportart nicht vollends eingestell­t werden muss. Vielmehr sollte ein Spiel zu zweit oder ein Doppel mit vier Personen aus maximal zwei Haushalten weiterhin möglich sein.“(Deutscher Tennis Bund)

„Am massivsten sind die Einschränk­en für unseren Nachwuchs- und Freizeitbe­reich und für unsere Vereine. Hier hätten wir uns eine differenzi­ertere Reglementi­erung gewünscht. Eine unserer wichtigste­n Aufgaben ist es, Kinder und Jugendlich­e zu fördern und in Bewegung zu halten. Hier spüren wir die Auswirkung­en des Lockdowns ganz unmittelba­r.“Stefan Schwarzbac­h (Direktor Kommunikat­ion Deutscher Ski-Verband)

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