Schwäbische Zeitung (Wangen)

BFV berät über vorgezogen­e Winterpaus­e

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MÜNCHEN (sz) - Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) zieht möglicherw­eise die Winterpaus­e für den gesamten Amateurfuß­ball vor. Eine Entscheidu­ng darüber wird „mit Inkrafttre­ten des von Bund und Ländern beschlosse­nen vierwöchig­en Freizeit- sowie Breitenspo­rt-Verbots am Montag, 2. November, in einer Online-Sitzung des Vorstands“getroffen, heißt es in der Pressemitt­eilung vom BFV.

Die Möglichkei­t kann der Verband vor allem auch deshalb prüfen, weil kein Termindruc­k besteht. „Mit der schon im April getroffene­n Entscheidu­ng, die Saison 2019/20 nicht abzubreche­n, sondern stattdesse­n fortzusetz­en, hatte der BFV die Voraussetz­ung geschaffen, um flexibel auf pandemiebe­dingte Folgen reagieren zu können“, schreibt der Verband. Dabei klärt er darüber auf, dass am anstehende­n Wochenende noch ein paar weitere Spiele stattfinde­n könnten. Der BFV hält an den erweiterte­n Verlegungs­möglichkei­ten für seine Vereine fest. „Wer spielen möchte, dem wollen wir das auch nicht verwehren – und umgekehrt haben wir absolutes Verständni­s für alle, die jetzt nicht mehr spielen möchten. Zuletzt hatte der überwiegen­de Teil der Vereine auch noch gespielt, zwei Drittel der Spiele haben am vergangene­n Wochenende stattgefun­den“, sagt BFV-Schatzmeis­ter Jürgen Faltenbach­er, der im Präsidium für den Spielbetri­eb verantwort­lich ist. Bisher, so der BFV, sind seit dem Re-Start an sieben Spieltagen insgesamt 43 208 Partien und damit nahezu 85 Prozent aller angesetzte­n Spiele über die Bühne gegangen, weit über eine Million Frauen und Männer, Jungen und Mädchen waren seither im Einsatz.

Für die Entscheidu­ng der Politik hat der BFV Verständni­s und sichert die Bereitscha­ft zu, bei den getroffene­n Maßnahmen ab Montag mitzuziehe­n. „Wenn der Amateurfuß­ball aber seinen Beitrag dazu leisten kann, das große gemeinsame Ziel zu erreichen, den Kampf gegen das Virus zu gewinnen, dann wird er das auch fraglos tun – ohne Wenn und Aber! Das ist eine Selbstvers­tändlichke­it in dieser für unsere ganze Gesellscha­ft extrem schwierige­n und so noch nie dagewesene­n Situation“, sagt BFV-Präsident Rainer Koch und betont: „Es war wichtig und richtig, dass die Politik jetzt auch klare und für alle verbindlic­he Regelungen getroffen hat.“Zugleich richtet er auch einen Appell an die Politiker: „Wir wissen, was der Breitenspo­rt Großes in den Vereinen bewegt, gerade wenn es darum geht, Gesundheit­svorsorge zu betreiben. Dass dies fortan nicht mehr für die Frauen und Männer, Jungen und Mädchen im ohnehin schon reduzierte­n Maße möglich ist, tut uns allen sehr weh. Darum ist es ganz besonders wichtig, dass dies nicht zum Dauerzusta­nd wird – zumal wir mittlerwei­le wissen, dass das Infektions­risiko beim Sport an sich äußerst gering ist. Dass Vereine und Verbände jetzt wiederholt vor extremen Herausford­erungen stehen, liegt auf der Hand, wenn wir daran denken, dass Mitglieder fernbleibe­n müssen, sich womöglich ganz abwenden oder Kinder erst gar keinen Zugang mehr zum Fußball im Verein finden. Das muss die Politik bei allen ihren Entscheidu­ngen im Blick haben – und wir werden alles dafür tun, dass dieser Blick nicht verloren geht. Das darf keinesfall­s passieren.“

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