Schwäbische Zeitung (Wangen)

Warum wir wie über Corona und die Folgen berichten

- Von Woche zu Woche Von Jan Peter Steppat

Corona, Corona, Corona: Mancher mag der Vielzahl an täglichen Medienberi­chte zur Pandemie überdrüssi­g geworden sein, vielleicht auch in der „Schwäbisch­en Zeitung“. Allerdings:

Die erneut zunehmende Verbreitun­g des Virus’ geht uns alle an, es betrifft jeden Lebensbere­ich und damit quasi jeden Einzelnen von uns. Entspreche­nd groß ist das Informatio­nsbedürfni­s.

Auch die Wangener Lokalredak­tion bemüht sich deshalb seit Monaten, nicht nur die nackten Zahlen zu veröffentl­ichen, sondern zugleich Entwicklun­gen darzustell­en, einzuordne­n und Folgen zu beleuchten – in der heutigen Ausgabe in nebenstehe­ndem Bericht zum Beispiel zur Arbeit der Justiz vor Ort.

Doch noch einmal zu den Daten: Im Frühjahr teilte das Landratsam­t täglich die aktuellen Fallzahlen mit. Kreisweit, aber auch lokal auf jede einzelne Stadt, jede Gemeinde herunterge­brochen. Das ist nicht selbstvers­tändlich, wie der Blick in die Nachbarsch­aft zeigt. Zum Beispiel nach Lindau.

Im Sommer dann, die Zahl der Neuinfekti­onen sank deutlich, ging die Kreisverwa­ltung dazu über, die Daten zweimal pro Woche herauszuge­ben: dienstags und freitags. Seit einigen Wochen sind wieder deutlich mehr Menschen von dem Virus betroffen, deshalb gibt es seither wieder tägliche Veröffentl­ichungen.

Durch die Behörde und damit auch in der „Schwäbisch­en Zeitung“. Das mag manchem (zu) viel zu erscheinen, hat aber einen entscheide­nden Vorteil: So lassen sich sehr zeitnah neue Entwicklun­gen beleuchten und einschätze­n. Und gibt es dabei besondere Auffälligk­eiten, belassen wir in der Redaktion es nicht bei den ansonsten tatsächlic­h sprichwört­lich „nackten“Zahlen. Zum Beispiel in der heutigen Ausgabe. Zehn Neuinfekti­onen

allein in Wangen veranlasst­en einmal mehr zu Nachfragen. Die tägliche Veröffentl­ichung der Fallzahlen hat noch einen weiteren wichtigen Vorteil: Mit dem aktuellere­n und dichteren Zahlenmate­rial lässt sich der Inzidenzwe­rt für den Landkreis gut ermitteln. Der ist wichtig bei der Frage, wie stark die Region von der Pandemie betroffen ist – auch und gerade im Vergleich zu anderen Gegenden.

Den Inzidenzwe­rt errechnet die Redaktion selbst. Nicht weil die Angaben der Behörden falsch sein müssten, allerdings sind sie weniger aktuell. Das Landesgesu­ndheitsamt teilt den Inzidenzwe­rt zwar ebenfalls täglich mit, hat aber Meldeverzö­gerungen, weil es zuerst die Daten der einzelnen Gesundheit­sämter einsammeln muss.

Auch das Landratsam­t veröffentl­icht seit kurzem selbst alle 24 Stunden die Sieben-Tage-Inzidenz für den Landkreis, mit Ausnahme der Wochenende­n. Aber auch diese ist nicht auf ganz so neuem Stand wie die zugleich mitgeliefe­rten absoluten Fallzahlen. Und so ergeben sich teils deutliche Differenze­n, gerade an diesem Freitag, als mit 72 kreisweit sehr viele Neuinfekti­onen bekannt wurden. Der auf dem Nachmittag des Vortags beruhende Inzidenzwe­rt des Kreises lag bei 57,8. Jener von der „Schwäbisch­en Zeitung“errechnete preist aber die von der Behörde bekanntgeg­ebene Zahl der Neuinfekti­onen schon mit ein – und lag damit bei 85,6.

Dies mag an dieser Stelle als kleiner Einblick in die Arbeit der Redaktion genügen. Gern können Sie uns Fragen stellen, warum wir wie in der Pandemie arbeiten. Gleiches gilt auch, sollten Sie Vorschläge zu Themen haben – selbstvers­tändlich auch abseits von Corona & Co. Schreiben Sie uns einfach: redaktion.wangen@ schwaebisc­he.de

Ihnen ein schönes Wochenende – und bleiben Sie gesund!

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