Neuer Anlauf für Projekte zum Beethoven-Jubiläum
Opernbühne Württembergisches Allgäu hofft für 2021 auf mehr Durchführungsglück
WANGEN - Eine gut vorbereitete Mitgliederversammlung der Opernbühne Württembergisches Allgäu hat am Freitagabend die CoronaPandemie etwas in den Hintergrund geschoben. Nachdem einige Tage zuvor Wahlzettel zur Vorstandswahl verteilt worden waren, fand die eigentliche Sitzung virtuell statt. 18 Mitglieder und Gäste nahmen daran teil.
Zunächst war es das Vorstandsmitglied und der künstlerische Leiter Friedrich-Wilhelm Möller, der das ereignisreiche Jahr 2019 noch einmal Revue passieren ließ. Angefangen beim Wechsel in der Vorstandschaft. Philipp Ahner, der den Vereinsvorsitz 2017 übernommen hatte, gab im Mai bekannt, sich Schritt für Schritt aus dieser Verantwortung zurückziehen zu wollen. „Ich möchte mich jetzt ausschließlich meiner Professorenstelle an der Hochschule für Musik in Trossingen widmen“, lautete seine Begründung.
Bereits im Juni 2019 begannen mit der Zusage von Fördermaßnahmen die Vorbereitungen für das Beethoven-Jahr
2020. Da war es wichtig, einen Ersatz für Ahner zu haben. Friedrich-Wilhelm Möller, der schon seit Jahren erfolgreich den Wangener Oratorienchor leitet, übernahm nicht nur die Arbeit als Vorsitzender, sondern auch die des Intendanten. Durch eine Änderung der Vereinssatzung wurde die neue Konstellation vereinsrechtlich abgesichert.
„Im November war die große Beethoven-Auftaktveranstaltung, kurz darauf begann bereits die erste
Probe“, sagte Möller und beschrieb die Situation so: „Er herrschte eine große Vorfreude, aber es war damit natürlich auch viel Arbeit verbunden.“
Dass die Corona-Krise einen Strich durch die meisten geplanten und dann auch terminierten Programmpunkte machte, ist bekannt. Erfreulich dabei, dass die Verantwortlichen nicht locker ließen, um die Oper „Fidelio“zumindest konzertant aufführen zu können. Sowohl in Wangen als auch in Leutkirch und Weingarten wurden die Aufführungen mit viel Applaus bedacht.
Wolfgang Nachbaur legte seinen Kassenbericht vor, Prüfer Hermann Spang bescheinigte ihm eine einwandfreie Führung der Bücher. Hatte Barbara Heumann bis hierher die Versammlung geleitet, übernahm jetzt Werner Lettmaier die Aufgabe des Wahlleiters. Nicht ganz einfach für ihn, die bei Harald Baier per Wahlzettel bis zum 17. November abgegebenen Stimmen mit denen vom Abend zusammenzuführen.
Dann lag das Ergebnis der „Zuwahl“vor: Ursula Geiger ist neue stellvertretende Vorsitzende, Helene Hein führt zunächst kommissarisch die Kasse, Barbara Heimann ist Schriftführerin und Wolfgang Nachbaur ersetzt Ursula Geiger als Beirat.
Verständlich, dass noch einmal detailliert auf die finanzielle Situation der Opernbühne eingegangen wurde. Durch die umstrukturierten Darbietungen und des wegen der erforderlichen Hygienemaßnahmen reduzierten Platzangebotes haben sich vor allem Mindereinnahmen ergeben, für die eine noch abzuklärende Entschädigung beantragt werden soll.
Da man sich darüber einig war und ist, dass die Organisation von Veranstaltungen nicht mehr ehrenamtlich geleistet werden kann, hat der Vorstand für die Tätigkeit rund um „Fidelio, ein konzertanter Streifzug““eine zusätzliche Person ins Boot geholt. Mittel aus der LeaderFörderung durch die EU sind zum Teil für die Honorierung vorgesehen.
Abschließend war von FriedrichWilhelm Möller zu hören, was für das nächste Jahr geplant ist beziehungsweise nachgeholt werden kann. Da soll es im Frühjahr einen mit „Freiheit“benannten Workshop für Jugendliche und das Schulprojekt „Fidelio“für Kinder geben. Auch an eine „öffentliche pädagogische Probe“ist gedacht. In Absprache mit dem städtischen Kulturamt will man für den Juni „Festwochen am ErbaKamin“nähertreten. Wobei die „Open-Air-Operngala“am 11. Juni 2021 das Event eröffnen und der Platz „Neue Mitte“am 25., 26. und 27. Juni in eine „Fidelio-Opernarena“verwandelt werden soll.