Neue und arrivierte Waffen
Der Erfolg des Volleyball-Bundesligisten VfB Friedrichshafen trägt viele Namen
Es sei eine interessante Mannschaft, versprachen die Verantwortlichen des VfB Friedrichshafen vor Saisonstart. Zu gern hätte der Volleyball-Bundesligist sein Team mit neun Zugängen auch vielen Zuschauern in der Halle präsentiert – etwas, das aufgrund der Corona-Pandemie zurzeit nicht möglich ist. Sobald die Fans aber wieder zu den Spielen in die neue Zeppelin Cat Halle A1 kommen dürfen, können sie sich auf die Friedrichshafener Volleyballer freuen. Ihr Können haben sie in dieser Bundesligaspielzeit schon bei den Siegen gegen die Netzhoppers Königs Wusterhausen oder die WWK Volleys Herrsching angedeutet. Beim 3:0 im Topspiel gegen die Berlin Recycling Volleys am Samstag zeigten die Häfler Profis in ihrer neuen Arena aber das erste Mal so richtig, was in ihnen steckt.
Der Erfolg trägt logischerweise mehrere Namen, denn allein gewinnst du in einem Teamsport nichts. Es gibt dennoch einige vielversprechende neue Waffen. Beispielsweise slowenischer Zuspieler. Mit 34 Jahren ist er mit ordentlich Erfahrung ausgestattet und durfte in seiner Laufbahn schon Höhepunkte wie das Finale bei der Europameisterschaft erleben. Nach seinem Wechsel vom polnischen Verein Czarni Radom an den Bodensee stand somit schon von Anfang an fest, dass er in dem neuen VfB-Team eine führende Rolle einnehmen soll. Vincic fing auch stark an und trug mit einer guten Leistung zum Auftaktsieg in Bestensee bei. Daran konnte er aber nicht anknüpfen: Beim 0:3 in Düren war er mehr mit Hadern beschäftigt, auch beim Erfolg in Unterhaching enttäuschte er. Ein teils negativer Eindruck, den Vincic nun beiseitewischte. Gegen den Meisterschaftsfavoriten aus Berlin verkaufte er sich glänzend. Der Zuspieler bediente immer wieder hervorragend seine Mitspieler, überzeugte zudem auch in der Blockarbeit und machte dazu einige Punkte gleich selbst.
Dejan Vincic,
Auf den Punkt da war gegen Berlin auch Ihn verpflichteten die Häfler erst kurzfristig – eine eigentlich nicht vorgesehene erneute Zusammenarbeit. Der Mitteldie
Marcus Böhme.
blocker plante keine Rückkehr nach Friedrichshafen, der 270-fache Nationalspieler wollte sich beim deutschen Rekordmeister lediglich fit halten und weiter Ausschau nach einem neuen Verein halten. Bis der 35Jährige sich entschloss, doch noch einmal bis auf Weiteres für den VfB aufzulaufen. Zum Glück für den Verein, auch wenn Böhme ein sehr schwaches Debüt in Düren erlebte und es dort auch so aussah, als würde er sich körperlich nicht im besten Zustand befinden. Aber Böhme ist ein absoluter Gewinn für die Mannschaft. Wie gegen Berlin gesehen, bereichert er die Häfler mit seiner hohen Präsenz und macht es mit seiner Körpergröße von 2,11 Metern jedem gegnerischen Angreifer schwer.
Es gibt aber auch arrivierte Waffen,
der VfB besitzt. Etwa Libero
der in der Annahme besonders wertvoll ist. Oder auch Der estnische Volleyballprofi, der seit 2019 das Trikot der Friedrichshafener trägt, schafft es mit seiner Treffsicherheit häufiger, Punkt um Punkt zu machen und damit das Spiel auf die Seite seines Teams zu ziehen. Genau das stellte Juhkami bei der Heimpremiere am Samstag in herausragender Manier zur Schau. Da der VfB darüber hinaus im 21 Jahre alten
einen weiteren Volleyballer mit exzellenten Angriffsfähigkeiten besitzt, kann sich der Club nicht über die Gefahr im eigenen Spiel mit dem Ball beklagen.
Markus Steuerwald, Martti Juhkami. Weber Linus
Einen gehörigen Anteil am aktuellen Erfolg besitzt außerdem Trainer
Michael Warm.
Er macht die Spieler augenscheinlich besser, was unter anderem die positive Entwicklung von zeigt. Und Warm trifft zuletzt sehr gute Personalentscheidungen und kennt die in weiten Teilen neu zusammengestellte VfBMannschaft mittlerweile so gut, dass er es den Spielern ermöglicht, voll und ganz ihre Stärken auszuspielen. Deshalb ist der 3:0-Sieg gegen den Meisterschaftsfavoriten auch Warm zuzuschreiben. Mit seiner Hereinnahme von im Aufschlag gelang Warm ein kluger Wechsel – und ein Schachzug, der für eine erfolgreiche Aufholjagd im fast schon verloren geglaubten ersten Satz sorgte und aufgrund des demoralisierenden Effekts auf die Berliner auch die Dominanz in den darauffolgenden Sätzen ermöglichte.
Lukas Maase
Doch ...
Die Joe Worsley
Olivier Hinse, Maximilian Kolb, Robin Just Mathieu Pompei
und gab es allerdings.