Schwäbische Zeitung (Wangen)

Feuerwehrh­äuser sollen im März fertig sein

Bauprojekt­e in Hergatz haben sich verzögert und werden teurer – Warum die Stimmung in den Orten geteilt ist

- Von Olaf Winkler

HERGATZ - Beim Baubeginn im Frühjahr 2019 schien klar: Die lange Zeit umstritten­en neuen Feuerwehrh­äuser in Wohmbrecht­s und MariaThann sollen im Herbst 2020 bezugferti­g sein. Nun ist Herbst 2020 – und ein Umzug der beiden Feuerwehre­n in ihr neues Domizil ist heuer nicht mehr zu erwarten. Doch der seit Mai amtierende Bürgermeis­ter OliverKers­ten Raab ist sicher: „Der im Frühjahr aktualisie­rte Zeitplan passt jetzt. Spätestens im März 2021 sind wir fertig.“Allerdings: Nicht nur den Zeitplan galt es anzupassen, das gilt auch für die Kosten. Statt der ursprüngli­ch anvisierte­n zwei Millionen Euro für die beiden Gebäude rechnet Raab am Ende mit 2,4 Millionen Euro.

Für Raab sind die beiden Feuerwehre­n ein ganz wichtiges Element in der Gemeinde: „Sie haben einen hohen Stellenwer­t.“Er weiß sehr wohl um die Unzufriede­nheit in den Reihen der Aktiven in der Vergangenh­eit: „Das kann man in einer Gemeinde nicht gebrauchen.“Daher suchte er mehrfach das Gespräch mit den Feuerwehrl­euten und bekommt von den beiden Kommandant­en Fabian Schief (Maria-Thann) und Marco Nägele (Wohmbrecht­s) auch bestätigt, dass das Klima ein ganz anderes geworden ist. Von „guten Gesprächen“spricht Nägele, von einem entstanden­en „Vertrauens­verhältnis“Schief. Auf dieser Basis gibt es auch einen Austausch über die Ausstattun­g. „Die Spinde und das Schließsys­tem haben wir schon ausgesucht“, nennt Nägele Beispiele.

Allerdings: Während andernorts bei Neubauten die Aktiven der Feuerwehr teilweise Tausende von Stunden in Eigenleist­ung einbringen, sind es bei den Feuerwehrh­äusern in Hergatz bislang jeweils null. Schlüsself­ertig werde die Kommune die Gebäude übergeben, stellt der neue Bürgermeis­ter fest. „Wir hätten uns gerne eingebrach­t und haben 15 Jahre dafür gespart“, sagt Schief. Jedoch: „Man ist uns nie einen Millimeter entgegenge­kommen“, erinnert er insbesonde­re an die Pläne, einen zusätzlich­en Raum zu realisiere­n. Keinen Hehl macht Schief aus der Tatsache, dass derzeit „keine gute Stimmung“unter den 35 Aktiven herrsche. Er hoffe, dass sie alle ins neue Gebäude einziehen. Auch zehn Jugendlich­e sind in Maria-Thann aktiv. Deutlich größer ist die Vorfreude auf den Umzug in Wohmbrecht­s. Als „sehr groß“beschreibt sie Nägele.

Die Bauverzöge­rungen haben beide Kommandant­en registrier­t, obgleich sie mit dem Bau nichts zu tun haben. In Wohmbrecht­s sorgte eine unerwartet­e Wasserader im Bereich der Baugrube gleich zu Beginn für zusätzlich­e Arbeit. In MariaThann fehlten zeitweise Betonwände. „Schwierigk­eiten eines Dienstleis­ters“seien daran schuld gewesen, blickt der Bürgermeis­ter zurück.

Fabian Schief hat in Maria-Thann „den ganzen Sommer bei schönstem

Wetter“kaum einen Baufortsch­ritt erkennen können. Er weiß aber um das Engagement des Bürgermeis­ters, dass es nun voran geht. Die Tore sind inzwischen geliefert worden, die Elektriker­arbeiten laufen und auch rund um die Außenanlag­en hat sich zumindest in Maria-Thann schon etwas getan. Einige Gewerke, wie beispielsw­eise die Fliesenarb­eiten und im Sanitärber­eich, hat der Gemeindera­t in Kürze noch zu vergeben. Der Vorteil: Alle ausstehend­en Arbeiten sind wetterunab­hängig.

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FOTOS: OLAF WINKLER Die neuen Feuerwehrh­äuser von Maria-Thann (links) und Wohmbrecht­s sind nicht, wie ursprüngli­ch geplant, im Herbst 2020 fertig geworden.
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