Zum Abschluss eine Bestzeit
Jannik Schaufler hat die schwierige Saison 2020 mit einem persönlichen Rekord beendet
WEINGARTEN - Triathlonwettkämpfe hat es zum Ende der schwierigen Saison 2020 kaum noch gegeben. Jannik Schaufler wollte aber nicht nur trainieren. „Ich will mich immer mit den Besten messen“, sagt der Weingartener. „Aber es war halt keine normale Saison.“So suchte sich der 23Jährige zwischendurch eben auch reine Laufveranstaltungen. Mit Erfolg.
Bei einem hochkarätig besetzten Meeting in Regensdorf in der Schweiz lief Schaufler die 5000 Meter in 14:22,83 Minuten und wurde damit in der Gesamtwertung Dritter. „Meine Bestzeit habe ich um 15 Sekunden verbessert“, freute sich Schaufler. „Das war schon cool, unter lauter Spezialisten auf dem Podium zu landen.“Der Weingartener, beim DAV Ravensburg groß geworden und mittlerweile in Heidelberg sesshaft, zeigte sich auch wenig später in guter Form, als es mit seiner französischen Mannschaft noch einen Kurzdistanz-Wettkampf in der französischen Triathlon-Liga gab. „Es war aber schon ungewöhnlich, sich wieder an einen kompletten Triathlon zu gewöhnen“, gab Schaufler zu. Mit Platz vier war der Weingartener zufrieden, auch wenn mehr drin gewesen wäre. „Ich hab leider den Zug nach vorne knapp verpasst.“
Weiter ging es im Saisonendspurt mit der Challenge Davos. Das sollte Schauflers erste Mitteldistanz werden. Davor hatte der 23-Jährige im Höhentrainingslager an seiner Form gearbeitet. „Hinter einer Mitteldistanz steckt natürlich mehr Aufwand.“Als Zweiter stieg er in der Schweiz aus dem Wasser – doch wegen eines aufziehenden Gewitters wurde das Rennen abgebrochen. „Das war die richtige Entscheidung, aber natürlich total ärgerlich“, sagte Schaufler. Und eine Antwort auf die
Frage, wie er sich in einem Rennen über die längere Mitteldistanz (1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer
Radfahren, 21 Kilometer Laufen) schlägt, wird es erst im kommenden Jahr geben.
Denn für Schaufler gab es anschließend nur noch einen Wettkampf über die olympische Distanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, 10 Kilometer Laufen). Im tschechischen Karlsbad war die Weltelite am Start. „Ich war einer der Jüngsten“, meinte Schaufler. In einem Feld voller Topathleten wurde der Weingartener 18., „das war ein super Erfolg“. Es gab zwar viele Auflagen und Vorschriften wegen der Corona-Krise. „Das hat aber alles gut geklappt“, lobte Schaufler den Veranstalter. Für ihn ging es vor allem darum, „den Spaß nicht zu verlieren“.
Und weil Wettkämpfe eben mehr Spaß machen als nur das Training, schloss Schaufler die Saison 2020 mit einem weiteren reinen Laufwettkampf ab. Auf dem Gelände des Flughafens Bern-Belp wurde die Schweizer Meisterschaft über zehn Kilometer ausgetragen. Schauflers Ziel: erneut eine Bestzeit aufstellen. „Einen kleinen Lebenstraum erfüllen und unter 30 Minuten laufen“, hatte Schaufler vor dem Rennen gesagt. Auf dem schnellen Kurs erreichte er dieses Ziel. In 29:47 Minuten wurde Schaufler Vierter – übrigens als Starter der MTG Mannheim. „Für solche Rennen brauche ich eine Leichtathletiklizenz, und mein Trainer hat einen guten Draht zur MTG“, erklärt Schaufler den Start als Mannheimer.
Längst läuft beim 23-Jährigen, der zuletzt ein Praktikum in einer Anwaltskanzlei gemacht hat, die Vorbereitung auf die kommende Saison. Die soll wieder normaler verlaufen. Die Ziele bleiben hoch: „Von den Zeiten her war es in diesem Jahr sehr gut“, sagt Schaufler, der bei der Deutschen Triathlon-Union einer der schnellsten Läufer ist. „Jetzt geht es darum, es in allen drei Disziplinen zu zeigen.“
Am liebsten wäre ihm: gleichzeitig bei einem Wettkampf.