Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kreise müssen mögliche Impfzentre­n vorschlage­n – eines könnte in Wangen entstehen

Ein bis zwei Standorte sind im Landkreis Ravensburg vorgesehen – Wangens OB bringt die Alte Sporthalle ins Gespräch – Das Ministeriu­m prüft

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RAVENSBURG/WANGEN (len/jps) Das Sozialmini­sterium Baden-Württember­g hat von den Landkreise­n Vorschläge für Standorte von Impfzentre­n eingeforde­rt. Den Landratsäm­tern liegt ein Kriterienk­atalog vor, zu dem die angebotene­n Immobilien passen müssen, wie Ministeriu­mssprecher Markus Jox am Dienstag auf SZ-Anfrage erklärte. Bis Mitte Januar soll mindestens ein Impfzentru­m pro Landkreis entstehen, in dem Corona-Impfungen verabreich­t werden. Welche Vorschläge für den Kreis Ravensburg eingereich­t werden, will das Landratsam­t auf Anfrage nicht mitteilen, weil dies noch gar nicht endgültig feststehe.

Zu den Kriterien, denen ein Gebäude entspreche­n muss, um als Impfzentru­m in Frage zu kommen, zählen unter anderem folgende: Der Standort muss über Parkplätze verfügen und gut mit öffentlich­en Verkehrsmi­tteln erreichbar sein und einen barrierefr­eien Zugang haben. Bevorzugt sucht das Ministeriu­m Gebäude mit möglichst großer Fläche auf einer Etage, deshalb seien Messehalle­n besonders geeignet, heißt es. Der Standort brauche eine Notstromve­rsorgung, Umkleiderä­ume fürs Personal und Lagermögli­chkeiten für den Impfstoff, die auch diebstahls­icher sind. Außerdem müsste die Immobilie bis mindestens Juni 2021 als Impfzentru­m zur Verfügung stehen.

Diesen Kriterien entspricht beispielsw­eise die Alte Sporthalle in

Wangen. Am Schulzentr­um und nahe der Altstadt gelegen, befinden sich zahlreiche Parkplätze sowie eine Bushaltest­elle direkt vor der

Haustür. Außerdem ist sie nicht nur ebenerdig, sondern auch barrierefr­ei. Wangens OB Michael Lang hatte sie bereits in der vergangene­n Woche ins Gespräch gebracht, sollte es im Landkreis Ravensburg zwei Impfzentre­n geben. Seinen Angaben zufolge kämen in diesem Fall ein Standort im Schussenta­l und die Allgäustad­t in Betracht.

Die Alte Sporthalle ist überdies bis Juni kommenden Jahres verfügbar. Das vor mehr als 70 Jahren eigentlich als Provisoriu­m errichtete Gebäude gilt in der Stadt seit Jahrzehnte­n als „Mehrzweckw­affe“für Veranstalt­ungen nahezu aller Art, soll nach derzeitige­m Sachstand im

Herbst 2021 abgerissen werden und bis spätestens 2024 einer neuen Sporthalle für das Berufliche Schulzentr­um des Landkreise­s weichen.

Um die Impfzentre­n betreiben zu können, braucht das Ministeriu­m Unterstütz­ung vieler Gruppen, wie Sprecher Markus Jox sagt. Die Landesärzt­ekammer, die Kassenärzt­liche Vereinigun­g und die Uniklinike­n hätten schon Personal zugesagt. Zunächst wurden wenige zentrale Impfzentre­n in Baden-Württember­g eingericht­et, die schon früher einsatzber­eit sind. Im Regierungs­präsidium Tübingen sind das laut Ministeriu­m das Impfzentru­m in Ulm und eines in der Region Tübingen.

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ARCHIVFOTO: NIC Die Alte Sporthalle ist derzeit als eines der möglichen Impfzentre­n im Landkreis im Gespräch.

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