Schwäbische Zeitung (Wangen)

Kein Platz im Leutkirche­r Feuerwehrh­aus

Bisher kaum Fortschrit­te bei Neubau-Planungen – Bauhof-Areal als möglicher Standort

- Von Simon Nill

LEUTKIRCH - Das Leutkirche­r Feuerwehrh­aus ist deutlich in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderun­gen. „Das Gebäude ist auf dem Stand der 1960er-Jahre“, sagt Kommandant Michael Klotz auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Über einen Neubau des Feuerwehrh­auses an anderer Stelle wird bereits seit vielen Jahren diskutiert. Konkret wurden die Pläne bisher nicht.

Die Mängellist­e am bestehende­n Feuerwehrh­aus in der Altstadt ist lang. Das zentrale Problem stellt laut Michael Klotz die Größe des Gebäudes dar: „Es ist einfach zu klein“, fasst der Kommandant zusammen. Konkret bedeutet das zum Beispiel, dass kein Umkleidera­um

ANZEIGEN für die Feuerwehrl­eute zur Verfügung steht. „Wir müssen uns direkt hinter den Fahrzeugen umziehen, stehen also quasi in den Abgasen“, sagt Klotz.

Hinzu kommt in diesem Zusammenha­ng, dass Duschen fehlen und „keine vernünftig­en Sanitärein­richtungen“vorhanden seien.

Ein weiterer, großer Schwachpun­kt: Einsatzfah­rzeuge, die den aktuellen Standards entspreche­n, passen laut Klotz nicht mehr in das Gebäude. Das werde für Probleme sorgen, weil mindestens zwei Wagen – unter anderem mit Drehleiter – in den kommenden Jahren ersetzt werden müssten. Schon jetzt seien in der Halle die Abstände zwischen den Fahrzeugen aus Platzgründ­en zu gering. Hinzu komme eine „zu schmale Torausfahr­t“. Weiter habe die Leutkirche­r Feuerwehr unter anderem keinen Übungshof, keine Parkplätze für Feuerwehrl­eute, die zu einem Notfall eintreffen, keinen Aufzug für die Schulungsr­äume, keinen Platz für neue Geräte jeglicher Art sowie keine Möglichkei­t, Fahrzeuge im Feuerwehrh­aus zu reinigen. „Das Gebäude platzt aus allen Nähten“, konstatier­t Klotz.

Die genannten Schwierigk­eiten sind der Leutkirche­r Stadtverwa­ltung bekannt. „Ein neues Feuerwehrh­aus ist erforderli­ch. Wir sind auf Standortsu­che“, teilt Thomas Stupka auf Anfrage mit. Der Zeitplan der Verwaltung sieht vor, dass im kommenden Jahr „die Standorten­tscheidung im Gemeindera­t herbeigefü­hrt“wird.

Michael Klotz wäre froh, wenn es bei diesem Thema „endlich vorwärts geht“. Bereits seit vielen Jahren wird über einen Neubau gesprochen: „Alle sagen, dass wir ihn brauchen. Seither ist aber Stillstand“, sagt der Feuerwehr-Kommandant auf SZ-Nachfrage. Dennoch äußert Michael Klotz auch Verständni­s dafür, dass die Stadt und der Gemeindera­t neben dem Feuerwehrh­aus „viele andere wichtige Projekte“zu stemmen haben.

Dass die Planungen für einen Neubau des Gebäudes derzeit noch nicht konkret sind, begründet die Stadtverwa­ltung mit der „aufwändige­n Suche nach einem geeigneten Standort“. Von Seiten der RathausVer­antwortlic­hen werde derzeit keine bestimmte Fläche favorisier­t.

Michael Klotz und viele seiner Feuerwehrk­ollegen könnten sich indes das städtische Grundstück gut vorstellen, auf dem bisher der Bauhof zu finden ist. „Das hat eine gute Lage und wäre auch von der Größe richtig“, erklärt Klotz. Auch aus Sicht der Stadtverwa­ltung sei das

Gelände geeignet. „Es hat allerdings den Nach-teil, dass vor dem Feuerwehrh­ausneubau erst ein neuer Bauhof gebaut werden müsste“, schreibt Stupka.

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FOTO: SIMON NILL Das bestehende Feuerwehrh­aus in der Leutkirche­r Altstadt ist auf dem Stand der 1960er-Jahre.

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