Schwäbische Zeitung (Wangen)

Mehr Feldsperli­nge, weniger Blaumeisen

Amtzeller Vogelfreun­de haben Kontrolle der Brutkästen abgeschlos­sen

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AMTZELL (sz) - Die Amtzeller Vogelfreun­de haben wieder die Nistkästen der Gemeinde kontrollie­rt. Nach dem Ende der Brutsaison mussten jeweils im Herbst die über 200 Nistkästen inspiziert und gereinigt werden, teilt die Verwaltung mit.

Dabei werde seit 16 Jahren in Listen erfasst, wie sich der Bestand der Vogelwelt entwickelt hat, welche Arten in unserer Umgebung leben und welche Veränderun­gen feststellb­ar sind. Da jede Vogelart die Nester nach ihrem eigenen, typischen Bauplan gestaltet, lasse sich bei dieser Kontrolle meist eindeutig erkennen, wer hier im vergangene­n Sommer gebrütet hat.

Mit Leitern ausgerüste­t und mit Unterstütz­ung durch den Bauhof und die Gemeinde hat die Gruppe der Vogelfreun­de um Marianne Wucher den mehrtägige­n Einsatz jetzt abgeschlos­sen. Erste Ergebnisse der abgelaufen­en Brutsaison laut Gemeinde: Die Nistkästen waren zu etwa 80 Prozent belegt, was auf eine recht gute Entwicklun­g hindeute. Dabei würden die Standardkä­sten aus Holzbeton gegenüber reinen Holzkästen eindeutig bevorzugt. Daneben zeige die heimische Vogelwelt, soweit sie als sogenannte Höhlenbrüt­er diese Nisthilfen benutzt, eine erfreulich­e Vielfalt, was wiederum darauf hinweise, wie wichtig diese begleitend­e Betreuung sei.

Im Einzelnen zeigte sich, dass vor allem die Zahl der Feldsperli­nge zunimmt. Einen sehr starken Einbruch gab es demnach bei den Blaumeisen. Es fanden sich auffallend viele halbfertig­e Nester, wahrschein­lich ein Hinweis auf eine Krankheit, die derzeit diese Vogelart befalle. Stabil zeige sich der Bestand der Kohlmeisen, während andere wie Haubenmeis­e oder Tannenmeis­e nur vereinzelt vorkamen. Außerdem konnten Bachstelze, Baumläufer, Rotschwanz, Wendehals, Rotkehlche­n und auch Fledermäus­e nachgewies­en werden. Erfreulich zugenommen habe die Zahl der Trauerschn­äpper. Auch Hornissen und immer wieder Mäuse machten es sich in den Höhlen bequem. Wer sich auch in die Arbeit der Vogelfreun­de einbringen möchte, kann sich mit Marianne Wucher in Verbindung setzen.

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