Schwäbische Zeitung (Wangen)

Erneut historisch

- Von Jan Peter Steppat

Petra Krebs gelingt historisch­er Wahlerfolg.“So titelte die „Schwäbisch­e Zeitung“im Nachgang zur Landtagswa­hl 2016. Fünf Jahre später ist die Überschrif­t immer noch aktuell. Erneut gelingt ihr und ihrer Partei im hiesigen Wahlkreis noch nie Dagewesene­s: Erstmals ist die CDU mit ihrem Bewerber Raimund Haser das Direktmand­at los. Genau deshalb ist dieses Wahlergebn­is auch für die Christdemo­kraten einmalig. Die Zeiten, als das Allgäu und die Region politisch „schwarz“war, sind endgültig vorbei.

Was für Petra Krebs natürlich ein Riesenerfo­lg ist, bedeutet für Raimund Haser eine umso bitterere Pille – wenngleich er über den Umweg des Zweitmanda­ts dennoch weiter in Stuttgart arbeiten darf. Angesichts des Wahlrechts mit nur einer Stimme sind Erfolg wie Misserfolg indes beiden eher nachgeordn­et zuzuschrei­ben. Die Kandidatin der Grünen segelte im Erfolgswin­d von Winfried Kretschman­n, der Bewerber der Christdemo­kraten wurde vom Abwärtssog der CDU mitgerisse­n.

Für Raimund Haser wenig tröstlich: Als damaliger Landtagsne­uling war er ebenso wie Petra Krebs in Stuttgart schnell angekommen und eingearbei­tet. Der Immenriede­r hat darüber hinaus nicht nur einen klaren (konservati­ven) Kompass, ihm wird auch nachgesagt, für höhere Aufgaben gewappnet zu sein. Überdies hat er im Wahlkreis den Ruf des Machers und Kümmerers.

Petra Krebs kann jetzt erneut einen enormen Rückenwind mit in den Landtag nehmen. In ihrem Fachgebiet, der Gesundheit, hat sie Akzente gesetzt – gerade zuletzt während der Pandemie. Umso mehr wird sie da jetzt gefragt und gefordert sein.

Eines noch: Nicht nur den Christdemo­kraten sollte das Wahlergebn­is zu denken geben auch den Grünen und anderen: Zahlreiche Wähler haben ihnen den Rücken gekehrt und sich kleineren Parteien zugewandt. Die Gründe könnten auch in der wachsenden Unzufriede­nheit mit dem Pandemie-management zu suchen sein. Gut nur, dass die AFD davon nicht profitiere­n konnte. Auch und besonders bei diesem Thema ist sie alles andere als eine „Alternativ­e“.

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