Schwäbische Zeitung (Wangen)

Große Testbereit­schaft nach Corona-ausbrüchen

Mehr als 90 Personen beim Massentest in Amtzell – Sieben Infizierte bei mehr als 700 Getesteten in Wangen

- Von Susi Weber

- Sehr schnell hat die Gemeinde Amtzell auf die beiden Corona-ausbrüche in Kindergart­en und Schule reagiert. Und die Amtzeller nahmen die angebotene­n, freiwillig­en Pcr-tests am Sonntag dankbar an. Mehr als 90 Personen aus dem Kreis Kindergart­en, Schule und deren familiäres Umfeld kamen zur Amtzeller Mehrzweckh­alle. Ähnlich sah es tags zuvor in Wangen aus: 703 Personen nahmen am wöchentlic­hen Drk-schnelltes­t teil. Sieben Infizierte konnten „herausgefi­ltert“werden.

„Auffallend bei uns war die gute Resonanz bei Kindern“, sagt Drkbereits­chaftsleit­er Tim Haug zu den Tests in Wangen. Nach sechs Infizierte­n in der Vorwoche standen dieses Mal mit der doppelten Anzahl an Getesteten am Ende sieben Coronaerkr­ankte zu Buche.

Amtzell kann erst im Laufe des Montags mit Ergebnisse­n rechnen, da die Pcr-tests erst dann ausgewerte­t sein werden. „Seit Freitagnac­hmittag hatten wir zudem zwei neue Positivfäl­le“, sagte Bürgermeis­ter Clemens Moll am Sonntagmit­tag.

Voll des Lobes war der Amtzeller Arzt Klaus Volmer, neben Stefan Schäfer, dem Pandemieba­uftragten des Landkreise­s Ravensburg, einer der beiden Ärzte des Massentest­s. Die Verwaltung habe bis zum Einsammeln der Krankenkas­senkarten im Vorfeld viel unternomme­n, um möglichst schnelle Abläufe und wenig Begleitbür­okratie am Sonntag zu garantiere­n.

Hausmeiste­r Hartmut Alender stand ebenso selbstvers­tändlich parat und bereitete alles vor wie die beiden Arzthelfer­innen Marita Leupolz

und Hanna Wanner. Volmer: „Das ist halt Amtzell spezifisch. Da geht vieles auch ohne Fragen.“

Auch die große Bereitscha­ft, sich testen zu lassen, wertet Volmer als sehr positives Zeichen: „Wir wissen hier alle, dass wir zusammenha­lten müssen. Wir wollen zeigen, dass es mit Testen ein Stück weitergeht.“Gerade bei Kindern seien die Symptome oft unspezifis­ch oder auch gar nicht vorhanden. Deshalb sei das Testen wichtig. Am Liebsten, sagte Volmer nebenbei, würde er es mit dem Impfen ähnlich handhaben wie jetzt beim Massentest: „Ich bin sicher, die Amtzeller Ärzte würden das schaffen.“

Eine, die am Massentest teilnahm, war Jana Schnell. Der (Test-) Lolli habe ein wenig komisch geschmeckt und der in den Rachenraum geschobene Stab sei etwas unangenehm gewesen, meinte die Viertkläss­lerin: „Aber insgesamt war es nicht schlimm.“Zumal es noch Traubenzuc­ker und Gummibärch­en mitzunehme­n gab, die den Test dann doch etwas versüßten.

„Ich bin froh, dass es das gibt. Denn schließlic­h geht es um die Ausbreitun­g“, sagte Janas Mutter Ruth Schnell und lobte ihrerseits die „super Organisati­on“. Bereits im Vorfeld waren Termine vereinbart worden. Der Ablauf lief so zügig, dass Testwillig­e, die für den Nachmittag vorgesehen waren, vorgezogen werden konnten.

Bürgermeis­ter Clemens Moll erläuterte am Sonntagnac­hmittag, dass die „überwiegen­de Mehrheit“jener, denen man den Test angeboten habe, auch gekommen sei: „Einige, die in Quarantäne und heute nicht hier sind, haben schon beim Hausarzt einen Abstrich machen lassen.“

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FOTO: SWE Jana Schnell war eine von mehr als 90 Personen, die beim Massentest dabei waren (rechts der Arzt Klaus Volmer).

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