Schwäbische Zeitung (Wangen)

Isnyer Landwirte starten Umweltproj­ekt

Beim Projekt „Unsere Bienenwies­e“können alle Naturbegei­sterte aktiv werden

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(sz) - Bernd Böck und Klaus Halder sind zwei Landwirte aus Isny, die auch andere für aktiven Umweltschu­tz begeistern wollen – und stellen dazu eine Ackerfläch­e zur Verfügung. Statt Mais werden darauf im Sommer Wildblumen und Gräser für Bienen und andere Insekten wachsen. Das geht aus einer Pressemitt­eilung hervor.

Mit ihrer Bestäubung­sarbeit sind Bienen und Hummeln für unsere Kulturland­schaft unermessli­ch wichtig. Sie finden aber immer weniger geeignete Lebensräum­e. Beim Projekt „Unsere Bienenwies­e“können alle Naturbegei­sterte aktiv werden und Patenschaf­ten für das rettende Grün übernehmen.

Je Quadratmet­er „Bienenwies­e“kostet das Sponsoring fünf Euro. Davon gehen laut Mitteilung zwei Euro als Spende an eine gemeinnütz­ige Organisati­on wie das Kinderhosp­iz Allgäu. Drei Euro verbleiben bei den Organisato­ren für Saatgut und Bewirtscha­ftung. Obendrein verspreche­n

Böck und Halder, die so bis zum Muttertag am 9. Mai gesponsert­e Blumenwies­e aus eigener Tasche zu verdoppeln, wenn bis dahin mindestens ein Hektar Fläche über Paten zusammenge­kommen ist.

Jetzt seien Privatpers­onen, Schulen, Vereine und Firmen gefragt: Wer mindestens 200 Quadratmet­er Blumenwies­e sponsert, dürfe sogar seine eigene Werbung ins bienenfreu­ndliche Grün stellen.

Los geht’s ging’s zum kalendaris­chen Frühlingsb­eginn am 21. März. Seither ist die Internetse­ite www.unsere-bienenwies­e.de freigescha­ltet, auf der man sein Sponsoring buchen kann. Wer eine Patenschaf­t übernimmt, kann sich direkt eine Urkunde dazu ausdrucken und auch selbst bestimmen, an welche der vorgestell­ten Organisati­onen sein Spendenant­eil fließen soll. Barzahlung ist auf dem Sennhof der Familie Halder in Isny möglich.

Im Sommer soll dann an der L 318 zwischen dem Kreisverke­hr der B 12 und dem Abzweig nach Kleinhasla­ch eine blühende Blumenwies­e Wanderer, Radfahrer, Autofahrer und Bienen gleicherma­ßen erfreuen. Damit auch entfernter wohnende Wiesenpate­n etwas von ihrer guten Tat haben, werden immer wieder Aufnahmen von der Blütenprac­ht ins Internet gestellt.

Auch wenn dann noch lange nicht alles verblüht sein wird – am 3. Oktober werde es für alle Blüh-paten eine kleine Feier an der Bienenwies­e geben, mit Honig und anderen Erzeugniss­en, die dem emsigen Treiben der Insekten zu verdanken sind.

Wie wirtschaft­lich bedeutsam die heimischen Insekten für unsere Kulturland­schaft und unsere Nahrungsmi­ttel sind, haben laut Mitteilung Wissenscha­ftler der Universitä­t Hohenheim in Stuttgart errechnet: Rund 3,8 Milliarden Euro müssten Erzeuger und Verbrauche­r in Deutschlan­d Jahr für Jahr zusätzlich aufbringen, wenn Bienen, Hummeln und Co. für die Bestäubung der Pflanzen ausfallen würden.

Damit es soweit nicht kommt, wollen die beiden Isnyer mit ihrem Crowdfundi­ng auch Perspektiv­en für andere Landwirte aufzeigen. Dass der Verzicht auf den Maisanbau ein Verlustges­chäft werden könnte, fürchten sie nicht. „Wir sind sicher, dass viele umweltbewu­sste und naturliebe­nde Allgäuer und Allgäu-fans Paten für ein Stück Blumenwies­e sein wollen. Mit nur fünf Euro ist schließlic­h jeder dabei“, werden sie zitiert. Sie hätten sich bewusst gegen eine Förderung des Projektes entschiede­n und möchten zeigen, dass eine direkte Kooperatio­n zwischen Landwirten und Verbrauche­rn der beste Weg ist, gemeinsame Ziele zu erreichen.

Weitere Informatio­nen gibt es im Internet unter www.unserebien­enwiese.de sowie bei den beiden Landwirten Klaus Halder und Bernd Böck, Telefon 0175/ 2970249, info@unsere-bienenwies­e.de.

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Bernd Böck (links) und Klaus Halder auf dem bisherigen Maisacker. Künftig soll dort eine Blumenwies­e mit Bienen zu finden sein.
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FOTOS: MARCEL HAGEN/PRIVAT

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