Das Ende einer schier unendlichen Geschichte
Weiler verkauft das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude – Das ist im Umfeld geplant
- Die Marktgemeinde Weiler-simmerberg hat den Bahnhof in Weiler endgültig verkauft – ein Jahr nachdem das Gremium einem entsprechenden Vertrag mit Investor Karl Roder zugestimmt hatte. Das gab Bürgermeister Tobias Paintner im Gemeinderat bekannt. Im kommenden Jahr soll mit der Umgestaltung des Platzes begonnen werden.
Der Bahnhof gehörte in den vergangenen Jahren zu den Dauerthemen in der Marktgemeinde. Seit dem Jahr 2012 hat sich der Rat immer wieder damit beschäftigt und eine ganze Reihe an Beschlüssen gefasst. In der letzten Sitzung vor den Kommunalwahlen im März 2020 hieß der Gemeinderat dann den Verkauf des über 100 Jahre alten Gebäudes samt einem 540 Quadratmeter großen Grundstück an Karl Roder für gut. Allerdings waren – anders als viele dachten – nicht alle Details geklärt. Das sei in den vergangenen Monaten geschehen, erklärt Bürgermeister Tobias Paintner, warum der Vertrag erst jetzt unterzeichnet wurde. „Der Knopf ist jetzt dran“, bestätigte er noch mal auf Nachfrage der Heimatzeitung.
Nichts geändert hat sich an den Plänen des Investors. Weiter geplant sind im Erdgeschoss Räume für eine Bäckereifiliale und Büros im Obergeschoss.
Mit dem vollzogenen Verkauf kann der Markt den Bahnhofsplatz umgestalten. Eine entsprechende Planung hat der Gemeinderat bereits im Oktober abgesegnet. Demnach soll die Bushaltestelle hinter das historische Gebäude verlegt und der Vorplatz verkehrsberuhigt werden. Um das zu erreichen, wird die Friedrichheim-straße in Richtung Jakob-langstraße verlängert –zwischen dem Bahnhof und der Firma Leuka. Über diese neue Querspange sollen künftig auch die Verkehrsströme von und ins Wohngebiet Weiler-nord fließen.
Nicht geklärt sind viele Details. Dabei geht es vor allem um die Gestaltung des Platzes. Dort will Paintner die Bevölkerung einbinden. „Es ist ein Platz der Bürger. Dann sollen sie auch mitreden“, beschreibt der Rathauschef sein Ansinnen. Wie das in Zeiten von Corona geschehen kann, ist allerdings noch unklar. Paintner kann sich derzeit Treffen im Freien vorstellen. „Wir wissen aber alle nicht, wie sich Corona entwickelt“, sagt der Bürgermeister. Im Rathausboten hat die Verwaltung schon mal Bürger dazu aufgerufen, Ideen einzureichen. Einige seien auch gekommen, sagt Paintner.
Klar ist: die Planung muss heuer abgeschlossen werden. Über den Winter will der Markt die Arbeiten ausschreiben. Im Jahr 2023 müssen sie abgeschlossen werden. Dann wird der Kreis das Metron-konzept umsetzen, das deutlich mehr Bus-verbindungen im Westallgäu vorsieht. Deshalb auch wird die Gemeinde Stand heute erst die Bushaltestellen errichten, dann den Platz umgestalten.
Klar ist auch: es wird der finanziell angeschlagenen Gemeinde nicht leicht fallen, das Projekt umzusetzen. Bislang hat sie dafür im Finanzplan knapp 2,4 Millionen Euro vorgesehen. Damit ist der Bahnhofsplatz das größte Vorhaben, das der Markt in den Jahren 2022 bis 2024 plant. Bei den Ausgaben handelt es sich allerdings nur um eine grobe Schätzung. „Viele Dinge sind unklar“, erklärt Paintner den Grund, warum es noch keine konkreten Kosten gibt. So beeinflusst beispielsweise die Wahl des Bodenbelages die Höhe der Ausgaben nicht unerheblich.
Für das Projekt „hofft und erwartet“(Paintner) der Markt auf fast eine Million Euro an Zuschüssen. Allerdings stehen hier noch Gespräche mit Förderstellen aus.