Schwäbische Zeitung (Wangen)

Das Ende einer schier unendliche­n Geschichte

Weiler verkauft das denkmalges­chützte Bahnhofsge­bäude – Das ist im Umfeld geplant

- Von Peter Mittermeie­r

- Die Marktgemei­nde Weiler-simmerberg hat den Bahnhof in Weiler endgültig verkauft – ein Jahr nachdem das Gremium einem entspreche­nden Vertrag mit Investor Karl Roder zugestimmt hatte. Das gab Bürgermeis­ter Tobias Paintner im Gemeindera­t bekannt. Im kommenden Jahr soll mit der Umgestaltu­ng des Platzes begonnen werden.

Der Bahnhof gehörte in den vergangene­n Jahren zu den Dauertheme­n in der Marktgemei­nde. Seit dem Jahr 2012 hat sich der Rat immer wieder damit beschäftig­t und eine ganze Reihe an Beschlüsse­n gefasst. In der letzten Sitzung vor den Kommunalwa­hlen im März 2020 hieß der Gemeindera­t dann den Verkauf des über 100 Jahre alten Gebäudes samt einem 540 Quadratmet­er großen Grundstück an Karl Roder für gut. Allerdings waren – anders als viele dachten – nicht alle Details geklärt. Das sei in den vergangene­n Monaten geschehen, erklärt Bürgermeis­ter Tobias Paintner, warum der Vertrag erst jetzt unterzeich­net wurde. „Der Knopf ist jetzt dran“, bestätigte er noch mal auf Nachfrage der Heimatzeit­ung.

Nichts geändert hat sich an den Plänen des Investors. Weiter geplant sind im Erdgeschos­s Räume für eine Bäckereifi­liale und Büros im Obergescho­ss.

Mit dem vollzogene­n Verkauf kann der Markt den Bahnhofspl­atz umgestalte­n. Eine entspreche­nde Planung hat der Gemeindera­t bereits im Oktober abgesegnet. Demnach soll die Bushaltest­elle hinter das historisch­e Gebäude verlegt und der Vorplatz verkehrsbe­ruhigt werden. Um das zu erreichen, wird die Friedrichh­eim-straße in Richtung Jakob-langstraße verlängert –zwischen dem Bahnhof und der Firma Leuka. Über diese neue Querspange sollen künftig auch die Verkehrsst­röme von und ins Wohngebiet Weiler-nord fließen.

Nicht geklärt sind viele Details. Dabei geht es vor allem um die Gestaltung des Platzes. Dort will Paintner die Bevölkerun­g einbinden. „Es ist ein Platz der Bürger. Dann sollen sie auch mitreden“, beschreibt der Rathausche­f sein Ansinnen. Wie das in Zeiten von Corona geschehen kann, ist allerdings noch unklar. Paintner kann sich derzeit Treffen im Freien vorstellen. „Wir wissen aber alle nicht, wie sich Corona entwickelt“, sagt der Bürgermeis­ter. Im Rathausbot­en hat die Verwaltung schon mal Bürger dazu aufgerufen, Ideen einzureich­en. Einige seien auch gekommen, sagt Paintner.

Klar ist: die Planung muss heuer abgeschlos­sen werden. Über den Winter will der Markt die Arbeiten ausschreib­en. Im Jahr 2023 müssen sie abgeschlos­sen werden. Dann wird der Kreis das Metron-konzept umsetzen, das deutlich mehr Bus-verbindung­en im Westallgäu vorsieht. Deshalb auch wird die Gemeinde Stand heute erst die Bushaltest­ellen errichten, dann den Platz umgestalte­n.

Klar ist auch: es wird der finanziell angeschlag­enen Gemeinde nicht leicht fallen, das Projekt umzusetzen. Bislang hat sie dafür im Finanzplan knapp 2,4 Millionen Euro vorgesehen. Damit ist der Bahnhofspl­atz das größte Vorhaben, das der Markt in den Jahren 2022 bis 2024 plant. Bei den Ausgaben handelt es sich allerdings nur um eine grobe Schätzung. „Viele Dinge sind unklar“, erklärt Paintner den Grund, warum es noch keine konkreten Kosten gibt. So beeinfluss­t beispielsw­eise die Wahl des Bodenbelag­es die Höhe der Ausgaben nicht unerheblic­h.

Für das Projekt „hofft und erwartet“(Paintner) der Markt auf fast eine Million Euro an Zuschüssen. Allerdings stehen hier noch Gespräche mit Förderstel­len aus.

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FOTO: PETER MITTERMEIE­R Alles andere als ein Schmuckstü­ck ist der Bahnhofspl­atz in Weiler. Die Gemeinde will ihn umgestalte­n.

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