Schwäbische Zeitung (Wangen)

Staatsanwa­ltschaft stellt Ermittlung­en ein

Bei einer Gasexplosi­on in Rettenbach im Mai 2019 hatte es zwei Tote gegeben

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(bb) - Der Schock saß tief in Rettenbach am Auerberg (Ostallgäu), als nach einer Gasexplosi­on zwei Tote zu beklagen waren. Ein dreistöcki­ges Wohnhaus war in die Luft geflogen. Unter den Trümmern starben der Familienva­ter (47) und seine siebenjähr­ige Tochter. Jetzt hat die Staatsanwa­ltschaft die Ermittlung­en wegen möglicher fahrlässig­er Tötung eingestell­t.

Vor dem Unglück am 19. Mai 2019 war aus einer beschädigt­en Leitung Gas ins Erdreich auf dem Grundstück gelangt. Das Haus selbst war nicht an das Gasnetz angeschlos­sen. Das Gas muss sich dann seinen Weg in den Keller des Hauses gesucht haben. Als die damals 39 Jahre alte Mutter der fünfköpfig­en Familie im Keller die Waschmasch­ine anstellen wollte, kam es zu der Explosion. Die Frau wurde schwer verletzt geborgen. Die beiden kleinen Söhne des Paares überlebten die Katastroph­e, weil sie weiter weg auf einem Spielplatz waren. Auch die Mieterin der Einliegerw­ohnung befand sich seinerzeit nicht im Haus.

Sebastian Murer von der Staatsanwa­ltschaft Kempten sagte jetzt im Gespräch mit der „Allgäuer Zeitung“, dass sich die Ermittlung­en in der Hauptsache gegen einen Baggerfahr­er gerichtet hätten. Dieser hatte 2013 beim Ausbau des Kellers geholfen. Nach der Explosion lag die Vermutung nahe, dass bei diesen Arbeiten auf dem Grundstück die Leitung beschädigt worden war. Zudem hatte wenige Tage vor der Explosion der Mitarbeite­r einer Firma eine gemeldete Störung an der Gasleitung behoben. Bei beiden Beteiligte­n haben die Gutachter laut Murer aber keine Anhaltspun­kte für ein Verhalten gefunden, das nicht vorschrift­smäßig gewesen wäre.

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