Die WM überstrahlt alles
Beim Weltcup-finale zieht der DSV Alpin-bilanz
(SID) - Linus Straßer hätte die Bilanz im letzten Rennen der Saison noch ein wenig aufpolieren können. Beim Slalom zum Ausklang des Weltcup-finales in Lenzerheide fehlte ihm zunächst nur eine Zehntelsekunde zum Podest. Doch nach einem verpatzten zweiten Lauf fiel der Münchner beim Sieg von Manuel Feller aus Österreich noch auf Rang neun zurück. Der neue Gesamtweltcup-sieger Alexis Pinturault aus Frankreich belegte Rang drei. Den Slalom-weltcup hatte sich zuvor schon Marco Schwarz (ebenfalls Österreich) gesichert.
Straßer war freilich zufrieden nach einer Saison, in der er den Slalom von Zagreb gewann und gleich darauf Platz zwei in Adelboden belegte. Was ihn vor allem freue, „ist die absolut positive Entwicklung, die ist auch noch nicht fertig“. Straßer, der am Freitag auch zum zweiten Rang im Teamwettbewerb beigetragen hatte, war an drei der fünf deutschen Podestplatzierungen in diesem Coronaweltcup-winter beteiligt. Je einen dritten Rang belegten auch Kira Weidle und Alexander Schmid.
Nur ein Sieg, nur fünf Podestplatzierungen, dazu weitere 28-mal Platzierungen unter den ersten Zehn – für die Skirennläufer des deutschen Skiverbandes (DSV) ist es die traurigste Bilanz seit 2006. Dennoch betonte Dsv-alpinchef Wolfgang Maier nicht einmal zu Unrecht: „Das Fazit darf gut ausfallen.“Bei allen Problemen vor allem bei den teilweise nicht konkurrenzfähigen Frauen hätten seine Athleten viele „sehr, sehr gute Rennen“gezeigt. Vor allem die WM in Cortina d’ampezzo lief sensationell für die
Deutschen. Kira Weidle (Abfahrt), Romed Baumann (Super-g) und Andreas Sander (Abfahrt) gewannen jeweils eine Silbermedaille, im Mannschaftswettbewerb holten Emma Aicher, Andrea Filser, Stefan Luitz, Schmid sowie die Ersatzfahrer Lena Dürr und Straßer Bronze. „Das waren schon sehr schöne Momente für den alpinen Skirennsport“, sagte Maier.
Beim Weltcup-finale sorgte Straßer für die beste deutsche Platzierung. Luitz und Schmid beendeten ihre Riesenslalom-saison mit den Plätzen zehn und 14 im Rennen und den Rängen 16 (Schmid) und 19 (Luitz) im Disziplinweltcup. „Das war ein Schritt in die richtige Richtung, aber es ist noch einiges mehr drin“, sagte Luitz, der künftig wieder „um das Podest mitfahren“will. Lena Dürr belegte im letzten Slalom Rang 14, beeindruckte aber durch ihre Abschlussplatzierung: Sie beendete die Saison als Sechste in der Disziplinwertung.