Eine klangschöne, schwingende und lebendige Aufführung
Bachs Kreuzstabkantate mit Christian Feichtmair und Ensemble ist ab Palmsonntag, 28. März, online zu sehen
- Zum zweiten Mal müssen Musikfreunde, Gläubige, Musikerinnen und Musiker, Sängerinnen und Sänger in diesem Jahr auf die Passionskonzerte verzichten, die in der Fastenzeit so viel Trost, Kraft oder einfach Freude zu spenden vermögen. Ganz besonders trifft es die Musizierenden
der freien Szene, die gerade mit Barockmusik ihre meisten Konzertauftritte haben und die durch die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung derzeit nur im stillen Kämmerlein üben oder ihr Leben gar ganz neu erfinden müssen. Um darauf aufmerksam zu machen und den jungen Kolleginnen und Kollegen zu helfen, hat der Bariton Christian Feichtmair im Festsaal der Wangener Waldorfschule unlängst ein kleines Ensemble um sich geschart, um eine der schönsten und aussagekräftigsten Solokantaten von Johann Sebastian Bach einzustudieren und aufzuzeichnen.
Die Kantate „Ich will den Kreuzstab gerne tragen“, BWV 56, ist für einen Solo-bass komponiert, erst im berühmten Schlusschoral „Komm o
Tod, du Schlafes Bruder“treten drei Oberstimmen hinzu. Die Gedanken von Hoffnung und Trost oder das Gleichnis vom Leben als einer Schifffahrt, die ins Himmelreich führt, hat Bach mit wunderbaren musikalischen Bildern vertont. Die Textzeilen „Endlich wird mein Joch wieder von mir weichen müssen“, in Bachs musikalischer Rhetorik als Freudentanz dargestellt, oder „Da wischt mir die Tränen mein Heiland selbst ab“haben in unseren Corona-zeiten vielleicht noch stärkere Kraft.
Gemeinsam mit der Solo-oboistin Tatjana Zimre, einer Fagottistin, einem Streichquintett und einem Organisten (die Truhenorgel wurde von Orgelbau Maier aus Hergensweiler zur Verfügung gestellt) hat Christian Feichtmair das so facettenreiche Werk eingespielt. Für Tontechnik und Videoschnitt waren Joachim Dempe und Michael Schlingmann verantwortlich, unterstützt wurde das Projekt von der Bürgerstiftung und weiteren Sponsoren. Natürlich waren alle Mitwirkenden zuvor getestet worden und musizierten mit großem Abstand – besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen.
Das Video der klangschön, schwingend und lebendig musizierten Aufführung kann man ab Palmsonntag, 28. März, online unter www.christian-feichtmair.de anschauen.
Verstört macht der Inhalt des Berichts über massive verbale Übergriffe gegen Oberbürgermeister Lang und städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das ist völlig inakzeptabel, zum Fremdschämen. Bei allem Verständnis und Mitgefühl dafür, dass die Nerven mittlerweile dank Corona nachvollziehbar und großflächig blank liegen. Denken und Nachdenken, erstens, ob überhaupt, zweitens, an welche Adresse, und drittens, in welcher Form eine „Beschwerde“sinnvoll und zielführend ist, bleiben hier völlig auf der Strecke. Vom guten alten Anstand ganz zu schweigen. Die Stadt ist erfahrungsgemäß bestrebt, generell nichts und niemanden zu vergessen. Schon ohne die herben Herausforderungen durch die Pandemie und ihre schlimmen Auswirkungen und Engpässe hat die Stadt einen immens komplexen Aufgabenkatalog zu bewältigen. Wir leben deshalb in einer liebens- und lebenswerten schönen Stadt, die einerseits wertvolle Traditionen pflegt, andererseits viele vorwärtsgewandte lebensverbessernde Neuerungen damit zu verbinden sucht, weil die Stadt sich ebendiesen Hausaufgaben immerwährend widmet. Man tut nach bestem Wissen und Gewissen, was man kann. Dabei dürfen wir alle sehr gerne mithelfen, unsere Stadt noch schöner und menschlicher zu machen. Vor allem müssen wir zusammenhalten, gemeinsam versuchen diese schwere Zeit zu bewältigen und uns gegenseitig unterstützen. Corona ist momentan der Hauptfeind unseres friedlichen, auf Gemeinschaft beruhenden Zusammenlebens. Es gibt leider noch andere. Wir alle sind Menschen, die nicht sämtliche Probleme sofort lösen und nicht gleichzeitig alle Feinde erfolgreich bekämpfen können. Unterm Strich bleibt unsere immens hohe Lebensqualität im wundervollen Kleinod Wangen und in der Region, schon hier und jetzt, auch mit noch gut gefüllter Aufgabenliste für die Zukunft. Zeit für mich, der Stadt ein herzliches Dankeschön zu sagen! Martina Klesse-schmitz, Wangen