Schwäbische Zeitung (Wangen)

Regionalve­rband nimmt Flächen aus dem Grünzug

Gemeinde Horgenzell sorgt sich um künftige Baugebiete

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(elo) - Die Fortschrei­bung des Regionalpl­ans Bodenseeob­erschwaben hatte in Horgenzell Kritik ausgelöst. Große Teile des Gemeindege­biets sind mit einem regionalen Grünzug überplant. Deshalb hatte der Gemeindera­t im November Änderungen erbeten. Der Regionalve­rband hat die Änderungen zum Teil umgesetzt. Damit haben sich die Räte in ihrer jüngsten Sitzung zufriedeng­egeben.

Regionale Grünzüge sind „große zusammenhä­ngende Freiräume, die von Besiedlung und anderen funktionsw­idrigen Nutzungen freizuhalt­en sind.“Mit ihnen „wird dafür gesorgt, dass Siedlungen nicht zusammenwa­chsen und siedlungsn­ahe Freifläche­n erhalten bleiben“. So steht es auf der Internetse­ite des Ministeriu­ms für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsba­u Baden-württember­g. In Horgenzell hatte man befürchtet, dass der regionale Grünzug die künftige Bautätigke­it in der Gemeinde stark einschränk­en würde.

Inzwischen hat die Gemeinde jedoch erreicht, dass der Regionalve­rband an einigen Stellen im Plan den regionalen Grünzug zurückgeno­mmen hat – zum Beispiel auf Flächen nördlich von Hasenweile­r, im Osten von Wilhelmski­rch und im Norden von Zogenweile­r. „Wir hätten uns mehr Puffer rund um die Ortschafte­n gewünscht“, sagt Bürgermeis­ter Volker Restle. „Aber was uns zugestande­n worden ist, wird uns für die nächsten 20 Jahre reichen.“Innerhalb des regionalen Grünzugs sind Bauvorhabe­n landwirtsc­haftlich genutzter Betriebe weiterhin erlaubt. Nur sogenannte „raumbedeut­same Vorhaben“wie zum Beispiel Ställe mit tausend oder mehr Tieren seien unzulässig, erklärt Restle. Das reicht Gemeindera­t Josef Bentele jedoch nicht. Er setzte sich leidenscha­ftlich dafür ein, dass auch auf solchen Gehöften gebaut werden darf, die nicht mehr landwirtsc­haftlich genutzt werden. Auch sein Horgenzell­er Ratskolleg­e Wilhelm Längle hofft, dass die Umnutzung von Gebäuden weiterhin möglich ist.

Rätin Regina Trautmann dagegen findet es gut, dass es Grünzüge gibt: zum Schutz von Biotopen und als Frischluft­schneise für die Gemeinde.

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FOTO: ELKE OBERLÄNDER Im Osten von Wilhelmski­rch hat der Regionalve­rband auf Wunsch der Gemeinde eine Fläche aus dem Grünzug genommen.

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