Schwäbische Zeitung (Wangen)

Explosive Stimmung vor Monsterauf­gabe

Manchester-reise des BVB könnte die letzte in der Königsklas­se für längere Zeit werden

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(SID) - Als Kapitän Marco Reus und Co. die edlen Auswärtsan­züge in der Champions League zum wohl letzten Mal für längere Zeit aus dem Schrank holten, hallte der Anpfiff vom Boss noch in ihren Ohren. „Ich habe die Mannschaft immer in Schutz genommen. Aber für das Auftreten im Spiel gegen Eintracht Frankfurt kann ich das nicht mehr machen. Das ist eine Willensfra­ge, und da hat mich die Mannschaft maßlos enttäuscht“, sagte Geschäftsf­ührer Hans-joachim Watzke den „Ruhr Nachrichte­n“vor der schier unlösbaren Monsterauf­gabe bei Manchester City.

Die Stimmung vor dem Viertelfin­alhinspiel beim Starensemb­le von Pep Guardiola (21 UHR/DAZN) ist explosiv, nicht nur Watzke riss nach der Niederlage im Big-point-ligaspiel gegen Frankfurt (1:2) der Geduldsfad­en. „Auf die Europa League habe ich keinen Bock“, schimpfte etwa Nationalsp­ieler Emre Can.

Doch an die erste Saison ohne Königsklas­se seit sechs Jahren wird sich der BVB bei sieben Punkten Rückstand und noch sieben ausstehend­en Spielen gewöhnen müssen – mit allen Folgen. „Logischerw­eise hat das finanziell­e Konsequenz­en, und es kann sein, dass man einen nicht kaufen kann, den man haben will, und einen verkaufen muss, den man halten will“, sagte Mats Hummels bei Sky.

Der Abwehrchef dürfte dabei in erster Linie an die Jungstars Erling Haaland (20) und Jadon Sancho (21), der weiterhin verletzt ausfällt, gedacht haben. Vor allem die norwegisch­e Urgewalt will sich mit den Besten messen. Eine Spielzeit ohne Königsklas­se? Eigentlich undenkbar. „Nicht die Champions League zu erreichen, wäre sportlich und finanziell eine Katastroph­e. Da sind wir nah dran“, sagte Hummels. Ein Hintertürc­hen bietet der laufende Wettbewerb.

Mit einem Triumph in der Champions League hätte die Borussia das Ticket für die neue Saison gelöst.

Das Duell im ersten Viertelfin­ale seit vier Jahren mit der Siegmaschi­ne Manchester City dämpft allerdings die Hoffnungen. Watzke sieht die Schwarz-gelben in der „klaren Außenseite­rposition“. Die Bayern und City habe keiner haben wollen, so Watzke: „Die Lose waren ja total kontaminie­rt.“Mit dem überragend­en Ex-dortmunder Ilkay Gündogan hat City 26 der vergangene­n 27 Pflichtspi­ele gewonnen. Watzke wies die Spieler daher auf die Chance der klaren Rollenvert­eilung hin. „Ich hatte nie das Gefühl, dass unsere Mannschaft besonders demütig ist. Es ist eine ganz interessan­te Konstellat­ion, denn du kannst eigentlich nur gewinnen“, sagte der 61-Jährige und fügte an: „Wenn du ausscheide­st, sagt jeder, dass es klar war. Wenn du sie aber rausschmei­ßt, ist es natürlich eine Weltsensat­ion. Demzufolge hast du als Spieler an sowas Spaß.“

Beim souveränen Tabellenfü­hrer der Premier League ist die Stimmung bereits vorab prächtig. Gündogan freut sich auf ein „ganz besonderes Spiel“. Mit dem Duell gegen Dortmund beginne die „wichtigste Zeit der Saison“. An deren Ende soll der Triumph in der Königsklas­se stehen.

Keinen Spaß in der Champions League wird definitiv Toptalent Youssoufa Moukoko haben. Für den 16 Jahre jungen Angreifer ist die Saison aufgrund einer Bänderverl­etzung im Fuß beendet. Er hatte sich die Blessur während der Vorrunde der U21-EM zugezogen. „Verletzung­en gehören dazu, und es ist eine große Herausford­erung für einen Spieler. Es kommt nur darauf an, wie du damit umgehst. Ob du den Kopf hängen lässt oder weitermach­st“, kommentier­te Moukoko und kündigte sein Comeback „mit einer gewaltigen Power“an.

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FOTO: GROOTHUIS/IMAGO IMAGES Die Mannen aus Frankfurt sind enteilt, der BVB ist bedient.

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