Schuhgeschäft Bendel muss schließen
Damit muss das erste Aulendorfer Einzelhandelsgeschäft wegen der Pandemie aufgeben
- „Total-räumungsverkauf wegen Geschäftsaufgabe“und „Ladeneinrichtung zu verkaufen“– diese Schilder hängen in den Schaufenstern des Schuhgeschäfts Bendel in der Aulendorfer Mühlbachpassage. Dabei hatte Schuhfachverkäuferin Michaela Bendel sich erst im Jahr 2018 den lange gehegten Traum der Selbständigkeit erfüllt. Nun ist sie Inhaberin von Aulendorfs erstem Ladengeschäft, das wegen Corona aufgeben muss.
„Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“, sagt die junge Fachverkäuferin tapfer. Eigentlich konnte sie zufrieden auf die ersten Geschäftsjahre zurückblicken. Aber es sei klar, dass man in den ersten Jahren nicht dazu komme, Rücklagen zu bilden. Da hätten es alteingesessene Aulendorfer Geschäfte, die keine Miete bezahlen müssen, natürlich leichter. „Und wenn dann ein Lockdown nach dem anderen kommt, dann wird es irgendwann einfach eng.“
Nach dem ersten Lockdown sind die Hilfen der Regierung relativ zügig eingetroffen, seither hat sie allerdings nichts mehr erhalten, berichtet Bendel. Dagegen würden die Geschäftsauslagen stetig weiter laufen, und von irgendetwas müsse man ja auch leben. Selbst nach der Wiederöffnung nach dem ersten Lockdown wäre der Umsatz etwa um die Hälfte eingebrochen, und die Winterware hätte von Anfang an reduziert verkauft werden müssen. Michaela Bendel erklärt, dass dies eigentlich der jährliche Hauptumsatz sei und fügt resigniert hinzu: „Aber wer braucht im Homeoffice schon neue Schuhe?“
Als es an der geschlossenen Ladentür klopft, erklärt sie durch die Scheibe hindurch, dass sie niemanden mehr hereinlassen dürfe, weil schon wieder nur „Click & Collect“erlaubt sei. Sie sei froh, dass in den Regalen lediglich noch vereinzelt Schuhpaare stehen. Die organisatorische Geschäftsaufgabe laufe bereits, und dank ihres kulanten Vermieters, der sie aus dem Vertrag entlassen habe, werde sie Ende April die Ladentür endgültig hinter sich abschließen. Bis dahin hofft Bendel, vom Inventar noch das eine oder andere Stück verkaufen zu können.