Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Die Lage ist katastroph­al“

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(knf) - Nicht nur in Mariathann sind Amphibien-helfer unterwegs, sondern in der ganzen Region. Der Wangener Dieter Steinbauer ist seit 50 Jahren auf Achse, um im Frühjahr Tiere einzusamme­ln und Zäune zu kontrollie­ren. Dabei beobachtet er, dass die Amphibien immer weniger werden. Das macht ihm Sorgen.

„Schon als Kind war ich oft am Wasser und habe Tiere beobachtet“, erzählt Dieter Steinbauer. Als Erwachsene­r begann er dann, bei der jährlichen Amphibienw­anderung Tiere einzusamme­ln, die drohten, überfahren zu werden. Und das macht der 80-Jährige heute noch. Zum Beispiel am Schlauchen­weiher oder am Froschweih­er hinter der Berger Höhe.

Was ihn erschreckt: Die Anzahl der Tiere habe rapide abgenommen, so Steinbauer. An vielen Orten sei nur noch ein Bruchteil der Amphibien zu finden, die dort einst heimisch waren. „Die Lage ist katastroph­al.“Als Gründe für diesen Schwund sieht er einerseits die mangelnde Unterstütz­ung von behördlich­er Seite. So sei es schwierig, temporäre Straßenspe­rrungen an Gewässern durchzuset­zen, da sich dann viele Autofahrer bei den Kommunen beschweren würden.

Als zweiten Grund nennt Dieter Steinbauer die klimatisch­en Veränderun­gen: „Früher hat es es im Allgäu regelmäßig geregnet, die Wiesen waren feucht. Jetzt wird es immer trockener.“Die kleinen, flachen Wasserstel­len, in denen die Amphibien gerne laichen, würden oft austrockne­n. „Und dann geht alles kaputt.“Steinbauer kritisiert auch, dass immer mehr Feuchtgebi­ete ausgetrock­net würden, um Wohngebiet­e zu bauen. Dies alles begünstige den Amphibiens­chwund.

Wer sich für Amphibien engagieren möchte, kann sich unter der Telefonnum­mer 07522/21331 bei Dieter Steinbauer melden.

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