Schwäbische Zeitung (Wangen)

Gerangel um gemeinsame Corona-richtlinie­n hält an

Kritik aus den Ländern und seitens der Opposition – Kretschman­n für Ausgangssp­erren und gegen „Einheitswa­hn“

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(dpa/kab) - Im Tauziehen um bundesweit einheitlic­he Regelungen gegen die dritte Corona-welle gibt es viel Kritik an den Vorschläge­n der Bundesregi­erung. Während zahlreiche Landespoli­tiker vor einer Entmachtun­g der Länder warnen, halten Opposition­sfraktione­n besonders die geplanten Ausgangsbe­schränkung­en für problemati­sch. Auch die Regierungs­fraktion SPD äußerte Nachbesser­ungswünsch­e.

Eine Einigung zeichnete sich am Sonntag, zwei Tage bevor das Kabinett die neuen gesetzlich­en Vorgaben auf den Weg bringen möchte, zunächst noch nicht ab.

Weil die Länder vereinbart­e Maßnahmen gegen die dritte Infektions­welle uneinheitl­ich umsetzten und die Infektions­lage zugleich mehr und mehr außer Kontrolle gerät, soll die Notbremse gesetzlich verankert werden. In Landkreise­n mit mehr als 100 wöchentlic­hen Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohnern müssten Lockerunge­n dann verpflicht­end zurückgeno­mmen werden. Das beträfe mehr als die Hälfte der Landkreise.

In einem gemeinsame­n Brief mit Bayerns Regierungs­chef Markus Söder (CSU) hatte Südwest-ministerpr­äsident Winfried Kretschman­n (Grüne) schon vor eineinhalb Wochen dafür plädiert, Infektions­schutzmaßn­ahmen

der Notbremse konsequent und überall anzuwenden – gerade auch nächtliche Ausgangsbe­schränkung­en. Deshalb trage er auch Verschärfu­ngen des Bundesinfe­ktionsschu­tzgesetzes mit, sagte er am Samstag am Rande des Grünen-landespart­eitags in Heilbronn. „Man muss im Kern gleich handeln“, aber nicht zwingend in jedem Detail, sagte er – und wehrte sich gegen „Einheitswa­hn“.

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