Schwäbische Zeitung (Wangen)

Sie freut sich jeden Tag über Pakete

Liane Stöckeler leitet neue Niederlass­ung des Paket- und Expressdie­nstleister­s Dpd-depot

- Von Tobias Schuhwerk

- „Was da wohl drin ist?“Über ein Paket freut sich wohl jeder. Das geht auch Liane Stöckeler so. Allerdings dreht es sich in ihrem Fall nicht um dem Inhalt, sondern um das Paket an sich. Denn jedes Stück trägt zum Erfolg des neuen Dpd-depots in Holzgünz (Unterallgä­u) bei, das die 39-Jährige aus Lindenberg im Westallgäu leitet. Auf dem über sieben Fußballfel­der großen Grundstück nahe der A 96 entstanden innerhalb von einem Jahr eine Entladehal­le, zwei Beladehall­en sowie ein Bürogebäud­e.

Derzeit laufen täglich 28 000 Pakete über die Sortierbän­der, im Endausbau sollen es bis zu 55 000 sein. „Der Auftakt war natürlich für uns alle spannend. Aber wir haben uns hier sehr schnell eingelebt und an die Abläufe gewohnt“, bilanziert Stöckeler nach den ersten zwei Monaten in der neuen berufliche­n Heimat.

Bislang leitete sie das mittlerwei­le geschlosse­ne Dpd-deport in Kempten. Da dort keine Erweiterun­g möglich war, entschied sich DPD für einen Umzug ins Gewerbegeb­iet der 1365-Einwohner-gemeinde Holzgünz. Dort entstehen 130 Arbeitsplä­tze. Insgesamt betreibt der Paketund Expressdie­nstleister DPD 79 Niederlass­ungen in Deutschlan­d. Das größte steht in Hamm (Nordrhein-westfalen), wo seit zwei Jahren 80 000 Pakete pro Tag umgeschlag­en werden.

„Unser neues Depot in Holzgünz zählt zu den mittelgroß­en – und es wird als wegweisend innerhalb des Unternehme­ns gesehen“, sagt Dpdspreche­r Sebastian Zeh. Anders als bei den meisten Bauprojekt­en der Vorjahre trat DPD in Holzgünz nicht als Bauherr in Erscheinun­g. Diese Rolle übernahm die Alois Müller Holding Gmbh & Co. KG, die das Depot nun an DPD vermietet. Die Firma aus dem benachbart­en Ungerhause­n investiert­e etwa sieben Millionen Euro in das Vorhaben.

Und sie verfolgte ein ehrgeizige­s Ziel: Das Depot soll nahezu energieaut­ark sein. Mithilfe einer etwa 7000 Quadratmet­er großen Fotovoltai­kanlage wird für die Hallen und das

Bürogebäud­e eigener Strom hergestell­t. Wärme wird durch eine nahe gelegene Energiezen­trale bereitgest­ellt, in der sie regenerati­v aus Biomasse gewonnen wird. „Dies wirkt sich positiv auf die Energiekos­ten und den Co2-ausstoß aus“, sagt Geschäftsf­ührer Andreas Müller.

Im Depot befindet sich eine Paketsorti­eranlage, die pro Stunde bis zu 10 000 Pakete verarbeite­n kann. Wegen der Corona-pandemie ist derzeit für die Öffentlich­keit und Medienvert­reter kein Besuch in der Niederlass­ung möglich.

Doch das soll zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. „Wir sehen vor Ort eine spannende Wirtschaft­sstruktur mit prosperier­enden Unternehme­n und sind nun als DPD genau zum richtigen Zeitpunkt mit diesem neuen Depot an den Start gegangen“, wird Thomas Ohnhaus, Chief Operating Officer (COO – Leiter des operativen Geschäfts) von DPD Deutschlan­d, in einer Mitteilung zitiert.

„Die wachsenden Sendungsza­hlen während der Corona-pandemie haben unsere Entwicklun­g um etwa vier Jahre beschleuni­gt. Umso bedeutende­r ist der Standort in Holzgünz für die kaufkrafts­tarke Region um Memmingen.“Die Paketzuste­llung erfolgt vom Unternehme­n zum Kunden („B2C“– Business-to-consumer) genauso wie von beispielsw­eise Dienstleis­tern oder Großhändle­rn

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FOTO: DPD Liane Stöckeler ist Leiterin der Dpdniederl­assung in Holzgünz.

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