Schwäbische Zeitung (Wangen)

Retter von Hündin Lavie ist gefunden

Mit einem Zeitungsar­tikel suchte die Hundehalte­rin nach dem Lebensrett­er ihrer Hündin

- Von Corinna Konzett

- Dass Hündin Lavie nicht ertrunken ist, hat ihre Halterin vor allem einem Mann zu verdanken, der das Tier rechtzeiti­g aus dem Wasser zog. Mit einem Artikel in der „Schwäbisch­en Zeitung“suchte die Hundehalte­rin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, nach dem unbekannte­n Retter. Die Suche hatte Erfolg. Michael Bastius aus Pfullendor­f hat sich gemeldet und steht nun in Kontakt mit der Hundehalte­rin.

„Selbst habe ich den Artikel, in dem nach mir gesucht wurde, gar nicht gelesen. Meine Frau und ich wurden aber von mehreren Seiten darauf angesproch­en, ob ich der unbekannte Retter des Hundes sein könnte“, erzählt Michael Bastius. Eigentlich wolle der 48-Jährige selbst gar nicht im Mittelpunk­t stehen und habe zunächst gezögert, sich zu melden. „Aber meine Töchter haben mich davon überzeugt und damit konnte ich der Hundehalte­rin ja eine große Freude machen“, sagt er.

Die Hundehalte­rin hatte mit einem Zeitungsar­tikel nach dem Retter ihrer Hündin Lavie gesucht. Während eines Spaziergan­gs in der

Nähe des Stillen Bachs in Weingarten schlüpfte die Hündin in ein Rohr und fiel in ein tiefer gelegenes Auffangbec­ken. „Ich habe gehört, wie sie jaulte und paddelte, aber plötzlich hat das aufgehört. Ich war in Panik. Ich dachte, sie ist ertrunken“, erinnert sich die Besitzerin im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“.

Doch Michael Bastius, der dort ebenfalls einen Spaziergan­g machte, wurde auf die Situation aufmerksam, lief das Gelände ab und entdeckte das Auffangbec­ken, in das die Hündin gefallen war. „Der Rand war extrem mit Moos und Algen bewachsen und deshalb rutschig. Es war also klar, dass die Hündin sich nicht selbst aus der Lage befreien kann“, sagt er. Bastius setzte sich neben das Becken, schaffte es, die Hündin an ihrem Geschirr zu packen und zog sie heraus. „Man hat der Hündin angemerkt, dass sie einfach froh war, dass ihr jemand geholfen hat“, sagt der 48Jährige.

Nach der Rettungsak­tion sprachen der Retter und die Hundehalte­rin kurz. „Da war auf allen Seiten so viel Adrenalin im Spiel“, sagt Bastius. Auch deshalb habe man die Kontaktdat­en nicht ausgetausc­ht.

Der Pfullendor­fer Michael Bastius

kennt den Stillen Bach gut. Schließlic­h absolviert­e er dort in seiner Zeit bei der Bundeswehr viele Übungen. „Damals kamen wir oft komplett durchnässt zurück, weil wir ins Wasser springen mussten. Vor meinem Spaziergan­g in Weingarten habe ich noch zu meiner Frau gesagt, dass ich im Vergleich zu früher an diesem Tag trocken nach Hause kommen werde. Daraus wurde wohl nichts“, sagt er und lacht. Denn bei der Rettungsak­tion wurde seine Kleidung nass und schmutzig, seine Jeans zerriss sogar.

Auch deshalb war es der Hundehalte­rin ein Anliegen, den Retter ausfindig zu machen. „Ich möchte ihm ein Dankeschön zukommen lassen oder ihm wenigstens seine Jeans ersetzen“, hatte sie im ersten Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“gesagt. Darüber, dass der Aufruf Erfolg hatte und sich der Lebensrett­er gemeldet hat, ist die Hundehalte­rin sehr froh. „Das ist super. Ich war sehr überrascht, dass es so schnell geklappt hat“, sagt sie.

Inzwischen hat sie mit Michael Bastius telefonier­t. „Es war ein tolles Gespräch und ich konnte ihm nochmal danken“, sagt sie. Eine neue Jeans lehnte der 48-Jährige aber, wie schon direkt nach der Rettungsak­tion, ab. „Mir reicht es, zu wissen, dass es allen gut geht und, dass ich helfen konnte“, sagt er. Statt eines materielle­n Geschenkes für ihn bat er die Hundehalte­rin, an einen Tierschutz­verein zu spenden.

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FOTO: BASTIUS Michael Bastius mit seinen eigenen Hunden Yuna (links) und Janto.
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FOTO: PRIVAT Die zweijährig­e Hündin Lavie wäre beinahe ertrunken.

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