Damit „alte Schätze“nicht verschwinden
Berthold Messmer aus Tettnang digitalisiert alte Film- und Tonaufnahmen
- Der alte Filmprojektor rattert, die Filmrolle dreht sich gleichmäßig, während auf der gegenüberliegenden Wand mehr als 50 Jahre alte Filmaufnahmen laufen. Gerätschaften wie diese kennen viele heute nur noch aus Erzählungen. Bei Berthold Messmer sind sie noch regelmäßig im Einsatz.
Denn der leidenschaftliche Filmer, der mit seinem Unternehmen Messmer Multimedia regelmäßig Livestreams durchführt und Veranstaltungen filmerisch begleitet, hat sich der Digitalisierung von alten Filmund Tonaufnahmen verschrieben.
Messmer will die „alten Schätze“, wie er sie nennt, retten. Denn das Zeitalter von Acht-millimeter-filmbändern,
Tonbändern und anderen alten Aufnahmen neige sich allmählich seinem Ende zu. „Solche Aufnahmen sind leider nicht ewig haltbar“, sagt Messmer.
Nach einer gewissen Zeit – und die sei bei den Film- und Tonbändern aus den 50er-, 60er- oder 70er-jahren langsam erreicht – würden diese unwiederbringlich verfallen. Dabei würden auf vielen Dachböden noch kistenweise Familien-erinnerungen, Aufnahmen aus Firmenarchiven oder andere kostbare Aufnahmen schlummern.
Die Formate, die von sogenannten Super-acht-filmen, VHS, Video8, Hi8, DV, bis zu Tonbändern und Kassetten reichen, kann Messmer digitalisieren und auf heute übliche Datenträger überspielen. In seinem kleinen Film- und Tonstudio reihen sich verschiedenste Abspielgeräte aneinander, mit denen er die Digitalisierung vornimmt. Inzwischen hat er viele Kunden, die ihre „alten Schätze“zu ihm bringen und sie damit vor dem Verfall retten.
Alle Aufnahmen behandle er vertraulich, keiner müsse Sorge haben, dass seine privaten Familienaufnahmen in die falschen Hände geraten könnten, sagt Messmer. Doch auch historische Aufnahmen aus der Region seien ihm schon häufiger untergekommen, erzählt der Film-experte.
Etwa, wenn die damaligen Kameraleute während einer Autofahrt durch Tettnang gefilmt hätten und man so einen Eindruck vom damaligen Stadtbild bekommen könne. Auch besondere Ereignisse oder Feste seien oft auf Videos festgehalten.
Für die Digitalisierung der Aufnahmen werden diese jeweils in Realzeit mit dem geeigneten Gerät abgespielt und gescannt. Anschließend werden sie in die heute nutzbaren Datenformate digitalisiert. Dabei sei es oft auch möglich, die Qualität in puncto Schärfe, Farbtiefe und Bildwackler zu verbessern, erklärt Messmer.
„Ich hatte aber leider auch schon Bänder, die schon zu kaputt waren und sich nicht mehr retten ließen.“Die Daten spiele Messmer dann etwa auf einen Usb-stick, eine DVD oder eine Festplatte auf.
Weitere Infos zu dem Projekt gibt es in einem Video auf dem Youtube-kanal von Berthold Messmer. Erreichbar ist Berthold Messmer unter Telefon 0171 / 4467105 oder per E-mail an
messmer.video@t-online.de