Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ringer läuft Richtung Olympia

Athlet vom Bodensee gelingt die viertschne­llste Marathon-zeit eines Deutschen überhaupt

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(dpa/sz) - Marathonlä­ufer Richard Ringer aus Uhldingen-mühlhofen ist auf dem besten Weg zu den Olympische­n Spielen. Im italienisc­hen Siena unterbot der 32 Jahre alte Leichtathl­et am Sonntag mit einer Zeit von 2:08:49 Stunden die Olympia-norm und erreichte den 17. Platz. Damit kletterte er auf Rang zwei der Nominierun­gsranglist­e für den olympische­n Marathon im Sommer in Sapporo hinter Amanal Petros (2:07:18) und vor Hendrik Pfeiffer (beide TV Wattensche­id/2:10:18).

„Es war von mir echt ein besonders guter Wettkampf“, schrieb Ringer nach dem zweiten Marathon seiner Karriere auf Instagram. Er unterbot seine Bestzeit um mehr als zwei

Minuten und rannte bei nasskaltem Wetter die viertbeste Marathon-zeit eines Deutschen überhaupt. Der 14malige deutsche Meister über 5000 und 10 000 Meter war erst im vergangene­n Jahr und hatte sich mit individuel­lem Training am Bodensee in Form gebracht.

In Siena nicht ins Ziel kam der frühere deutsche Rekordhalt­er Arne Gabius vom Verein Therapie Reha Bottwartal. Er lag bei Kilometer 12,4 mit einer Zwischenze­it von 42:00 Minuten schon fast vier Minuten hinter Ringer – kurz danach stieg der 40 Jahre alte Stuttgarte­r aus. Es dürfte seine wohl letzte Chance auf die Olympia-qualifikat­ion im Marathon gewesen sein. Sein Nachfolger scheint gefunden.

Eben jener Gabius hatte Ringer, der 2019 vom VFB Friedrichs­hafen zum LC Rehlingen wechselte, früh den Sprung in die europäisch­e Marathon-spitze zugetraut. „Ich glaube, wir haben heute den Beginn einer großen Straßenlau­f-karriere von Richard gesehen“, sagte Gabius bereits 2018 nach dem Frankfurt-marathon, wo Ringer 31 Kilometer lang sein Tempomache­r war.

Den Sieg auf dem Flugfeld von Siena sicherte sich der Kenianer Eric Kiprono Kiptanui in glänzenden 2:05:47 Stunden. Er kam zehn Sekunden vor seinem Landsmann Abdifufa Nigassa und dem Marokkaner Othmane Elgoumri (2:06:18) ins Ziel. Bei den Frauen gewann in Angela Tanui ebenfalls eine Kenianerin. Sie brauchte für die 42,195 Kilometer 2:20:08 Stunden.

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FOTO: IMAGO IMAGES Richard Ringer steht nun auf Rang zwei der Nominierun­gsliste für die Olympische­n Spiele.

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