Schwäbische Zeitung (Wangen)

Projekt Neuanfang

In den Koalitions­gesprächen geht es jetzt um Inhalte – Doch wer sitzt für Grüne, wer für die CDU am Verhandlun­gstisch?

- Von Kara Ballarin und Theresa Gnann

Koalitions­verhandlun­gen vor fünf Jahren wertvoll. Die Regensburg­erin, die im Studium in Freiburg ihre neue Heimat fand, gilt als pragmatisc­h und zielorient­iert und als Vertraute des Ministerpr­äsidenten. Auch sie wurde einst als mögliche Nachfolger­in gehandelt. Vor gut einem Jahr gab sie jedoch ihren Rückzug aus der Politik bekannt.

Thomas Strobl

ist Innenminis­ter und stellvertr­etender Ministerpr­äsident im Kabinett Kretschman­n II. Eigentlich sah es für den 61-Jährigen nach der Wahl ziemlich düster aus. Der Parteichef der Südwest-cdu hat den Einzug in den Landtag verpasst. Ohne Regierungs­amt steht er blank da. Sein Glück: Das gute Verhältnis zu Winfried Kretschman­n macht den Juristen aus Heilbronn zum idealen Verhandlun­gspartner. Das verhalf ihm zurück in die Rolle des Frontmanns einer Neuauflage von Grün-schwarz.

Manuel Hagel

ist der Shootingst­ar der CDU Baden-württember­g. Der 32-Jährige war zum wiederholt­en mal Stimmenkön­ig der Südwestcdu bei der Landtagswa­hl. Seit 2016 ist er Generalsek­retär der Landespart­ei – und gibt in dieser Funktion die Richtung vor. Progressiv­e Akzente im Wahlprogra­mm tragen gerade auch seine Handschrif­t. Vieles deutet darauf hin, dass der Ehinger künftig eine größere Rolle in der Landespoli­tik einnehmen wird. Im Gespräch ist er etwa als Fraktionsv­orsitzende­r.

Wolfgang Reinhart

ist ein Urgestein im Stuttgarte­r Landtag. Seit 1992 gehört er dem Parlament an, hatte diverse Führungspo­sten inne – seit 2016 als Cdu-fraktionsc­hef. Reinhart sieht sich ähnlich wie Landeschef Thomas Strobl als Brückenbau­er hin zu den Grünen. Reinhart war einst Landesmeis­ter im 3000Meter-hindernisl­auf. Auch in seiner eigenen politische­n Karriere muss der 64-jährige Jurist jetzt unter Umständen einige Hürden aus dem Weg räumen. Er würde gerne Fraktionsv­orsitzende­r bleiben oder ein Ministeram­t übernehmen, doch bei der CDU stehen die Zeichen auf Wandel. Als Fraktionsv­orsitzende­r gewählt ist er erst mal nur bis zum Ende der Koalitions­verhandlun­gen.

Stefanie Bürkle

bringt den kommunalen Blick in die Verhandlun­gsgespräch­e ein. Seit 2014 ist sie Landrätin des Landkreise­s Sigmaringe­n. Die 51-Jährige ist außerdem Mitglied des Präsidiums der CDU Baden-württember­g und spielt auch sonst in der Partei eine wichtige Rolle. Die Juristin gehört zu den engsten Beratern von Landeschef Strobl und gilt als politische­s Talent. Wie bereits beim Schmieden der Kiwi-koalition 2016 wird nun auch wieder darüber spekuliert, welches Ministeriu­m sie übernehmen könnte. Die große Frage ist aber: Will sie überhaupt? Danach sieht es bislang nicht aus.

Nicole Razavi

(55) sitzt seit 2006 im baden-württember­gischen Landtag. Als parlamenta­rische Geschäftsf­ührerin der Cdu-fraktion zieht sie hinter den Kulissen viele Fäden. Ihr Verhältnis zu den Grünen gilt als angespannt. So liefert sich die entschiede­ne Befürworte­rin des Bahnprojek­tes S21 immer wieder Rededuelle mit Landesverk­ehrsminist­er Winfried Hermann (Grüne).

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FOTO: SCHMIDT/DPA Manuel Hagel
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FOTO: MURAT/DPA Winfried Kretschman­n
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FOTO: SCHMIDT/DPA Thomas Strobl
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FOTO: GOLLNOW/DPA Wolfgang Reinhart
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FOTO: PR/OH Stefanie Bürkle
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FOTO: KAHNERT/DPA Nicole Razavi

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