Brand: Fahrer verhindert Schlimmeres
Rätselhafter Fahrzeugbrand am Wald bei Lindau: Brandursache sei ein eher seltenes Phänomen
- Die Ursache für den Brand eines Autos und eines Heuhaufens nahe eines Waldes am Dachsberg steht nun fest. Eine Verkettung von Umständen führte zu den beiden Feuern am Freitagnachmittag. Nach den bisherigen Ermittlungen und Spurenlage dürfte das Durchdrehen der Räder eindeutig als Brandursache feststehen, erklärt ein Polizeisprecher. Beschleunigt worden sei das Ausbrechen des Brandes durch trockenes Heu, das in diesem Bereich ausgelegt war.
Das Fahrzeug hatte sich laut Polizei im matschigen Boden festgefahren. Zwei Arbeiter, die im Wald das Heu von einem Anhänger als Nährboden für den Jungwald auslegen wollten, versuchten längere Zeit den Wagen freizufahren. Dadurch haben sich die Reifen erhitzt, erklärt der Polizeisprecher, und das Heu in der Nähe habe durch die Überhitzung Feuer gefangen. Oft komme das als Brandursache nicht vor.
Der Brand hatte die Feuerwehr am späten Freitagnachmittag zunächst vor ein Rätsel gestellt: Wegen eines
Autobrands waren die Wache West und die Wache Oberreitnau am Freitagabend zum Dachsberg gerufen worden. Dort fanden sie eben nicht nur den Van am Waldrand, der in Flammen stand. Sondern auch den brennenden Haufen Heu. 40 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren im Einsatz. Die beiden Feuer waren schnell im Griff und gelöscht.
„Der Einsatz war für uns eine normale Brandbekämpfung wie sonst auch bei einem Pkw-brand“, erklärt Max Witzigmann, Kommandant der Lindauer Feuerwehr. Eine Besonderheit sei am Freitag allerdings gewesen, dass der Van über einen zusätzlichen Gastank verfügt habe.
Die Feuerwehr sei mittlerweile auf die verschiedenen Antriebsarten von Verbrennern bis Elektrofahrzeuge vorbereitet. Bei einem Gasantrieb sei der Einsatz immer mit Gefahren verbunden, erklärt Witzigmann. Beim Fahrzeug am Freitag sei aber kein Gas ausgetreten. Und bevor es zu einer Explosion kommen könne, würde das Gas abströmen. Die Einsatzkräfte haben zur Sicherheit aus größerer Entfernung gelöscht, so der Kommandant.
Der Fahrer des Autos habe sich beim Eintreffen der Feuerwehr an der Zufahrt zum Brandort befunden, um die Feuerwehr zum Brand zu lotsen, erklärt der Polizeisprecher. Auch habe er durch schnelles Eingreifen wohl Schlimmeres verhindert.
Denn Waldbrandgefahr habe durchaus bestanden, sagt der Polizeisprecher: „Wegen der großen Hitze und dem ausgelegten Heu, hätte es durchaus zu einer Ausweitung des Brandes kommen können.“Der Fahrer habe das Fahrzeug jedoch vor dem Vollbrand mithilfe eines Traktors noch circa 100 Meter weiter weg von dem Waldweg gezogen, um größeren Schaden zu verhindern.