Radweg Richtung Hergatz macht weitere Fortschritte
Die Trasse soll jetzt bis zur Landesgrenze weitergebaut werden – Zum Sachstand und noch bestehenden Problemen
- Gut fünf Jahre ist es her, dass der Landkreis Ravensburg und die Stadt Wangen den Bau des Radwegs zwischen Niederwangen und Hergatz in Angriff genommen haben. Bislang endet die Trasse kurz hinter dem Weiler Doreite. Bald soll weitergebaut werden – und zwar bis zur bayerischen Landesgrenze kurz hinter Wolfatz.
Dabei geht es um einen 1,3 Kilometer langen Weg, der parallel zur dort verlaufenden Kreisstraße entlang führen und das Radeln sicherer machen soll. Mit 2,50 Metern entspricht er der in Baden-württemberg üblichen Breite, dabei wollen die Planer 1,75 Meter Abstand zur Straße halten. Möglich werden kann das Projekt, weil mit den Grundstückseigentümern Einigkeit herrscht. Und auch auf bayerischer Seite sind offensichtlich Fortschritte erkennbar, wie Martin Jörg aus der Tiefbauverwaltung der Stadt jetzt den Niederwangener Ortschaftsräten bei der Vorstellung der Planung verdeutlichte. Die ins Stocken geratenen Verhandlungen dort liefen wieder. „Und wir sind sehr zuversichtlich“, so Jörg, der auch klar machte, dass Kreis und Stadt deshalb jetzt den weiteren Ausbau angehen wollen.
Wieder aufgenommene Gespräche mit Eigentümern auf bayerischer Seite bestätigt auch Hergatz’ Bürgermeister Oliver-kersten Raab. Seit rund einem Jahr gebe es wieder Kontakte, dabei seien auch das Landratsamt Lindau und das Staatliche Bauamt Kempten mit im Boot, so Raab auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Aktueller Zwischenstand seien Fortschritte
bei der technischen Planung. „Allerdings gibt es noch keine Einigung mit den Eigentümern“, so der Bürgermeister. Gleichwohl zeigte er sich zuversichtlich, da es sich um eine „gefährliche Strecke“und um ein „wichtiges Projekt für die Gemeinde und die Region“handele.
Unabhängig davon beginnt die württembergische Seite, für ihren (restlichen) Teil Nägel mit Köpfen zu machen: Der Niederwangener Ortschaftsrat billigte den Weiterbau bis zur Landesgrenze und gab dem Wangener Gemeinderat für dessen Sitzung am kommenden Montag damit die Empfehlung, ebenfalls zuzustimmen.
Tut der dies, könnte sich die Verwaltung konkret an die Arbeit machen. Martin Jörg avisierte den Ortschaftsräten einen Baubeginn im kommenden Frühjahr. Insgesamt soll der neue Radweg 1,2 Millionen Euro kosten. Abzüglich eines Landeszuschusses und des Finanzierungsbeitrags des Kreises müsste die Stadt Wangen 350 000 Euro tragen.
Grundsätzlich dürfte es baulich dabei nicht so kompliziert werden wie vor fünf Jahren, als eigens für den Radweg
und für viel Geld die Argenbrücke beim Niederwangener Gewerbegebiet Feld ausgebaut werden musste. Zwei „Knackpunkte“gibt es laut Martin Jörg jetzt dennoch.
So muss in der Nähe eines Hochspannungsstrommastens bei Wolfatz eine kleine Brückenkonstruktion entstehen, weil die ENBW darauf Wert lege, dass es dort keinen „Lasteintrag“geben dürfe. Ebenfalls in der Nähe von Wolfatz muss zudem ein Wellstahldurchlass für Vieh überbrückt werden.
Auf Nachfrage von Ortschaftsrat Rainer Herget räumte Jörg zudem ein, dass es eine weitere Brücke geben wird, wenn irgendwann auch auf bayerischer Seite weitergebaut werden sollte. Dabei müsse das Grenzgewässer, der Schwarzenbach, überwunden werden.