Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Könnten in zwei Wochen aufmachen“

Umbauarbei­ten am Aquaria in Oberstaufe­n für 6,5 Millionen Euro nahezu abgeschlos­sen

- Von Werner Kempf

- Die Umbauarbei­ten im Aquaria in Oberstaufe­n sind so gut wie abgeschlos­sen. „Wir könnten in zwei Wochen aufmachen“, sagt Geschäftsf­ührerin Heidi Köberle. Derzeit erledigen die Handwerker Restarbeit­en. Unter anderem werden Geländer angebracht und Reinigungs­arbeiten vorgenomme­n.

Täglich würden Gäste anrufen und fragen, „wenn es denn endlich wieder losgeht“, berichtet Köberle. Sie rechnet damit, „dass wir vielleicht nach den Pfingstfer­ien öffnen können. Aber bisher fehlt eine Botschaft der Politik, welche Perspektiv­en Freizeitei­nrichtunge­n haben“. Seit 2. November ist das Bad geschlosse­n, und im Frühjahr 2020 waren die Türen der Freizeitei­nrichtung nach dem ersten Lockdown bereits für 100 Tage zu.

Derzeit sind die Mitarbeite­r in Kurzarbeit. Im November und Dezember

habe es noch finanziell­e Unterstütz­ung vom Staat gegeben, berichtet Köberle. Danach jedoch floss kein Euro mehr, „da wir kein privatwirt­schaftlich­er Betrieb sind, sondern eine kommunale Gmbh, deren Gesellscha­fter die Gemeinde ist“, erklärt die Geschäftsf­ührerin. Sollte das Bad zeitnah aufgemacht werden, „hätten wir durch unser Testcenter im Kurhaus die Möglichkei­t, ohne großen Aufwand Schnelltes­ts durchführe­n zu können“.

Als das Aquaria Ende Juni 2020 nach dem ersten Lockdown wieder aufmachen durfte, habe sich das Hygienekon­zept bewährt, sagt Köberle. Unter anderem wurden die Daten der Gäste bis zu einem Monat gespeicher­t, um mögliche Infektions­ketten nachverfol­gen zu können. Ferner galt eine Abstandsre­gel von 1,5 Metern in allen Bereichen des Schwimmbad­s, beim Eintreten ins Bad bis zu den Umkleiden musste Mundschutz getragen werden. Sanitäre Anlagen wie

Duschen und Toiletten durften nur eine bestimmte Anzahl an Personen betreten. Nicht in Betrieb waren die Dampfsaune­n und Infrarotka­binen. Die anderen Saunen durften hingegen benutzt werden. Aber es galten ein Mindestabs­tand und eine begrenzte Personenan­zahl.

Auch die Anzahl der Föhnappara­te wurde reduziert, um einen Abstand von zwei Metern einzuhalte­n. „Diese Maßnahmen können wir wieder problemlos übernehmen“, sagt Köberle. „Allerdings mit der Hälfte der möglichen Besucher, um wirtschaft­lich einigermaß­en über die Runden zu kommen.“Im vergangene­n Sommer durften nur 200 statt 800 Gäste täglich ein Ticket lösen.

Knapp 6,5 Millionen Euro sollte der Umbau kosten. Doch jetzt kommen mindestens 200 000 Euro dazu. Vor allem durch Mehrkosten bei den Naturstein­arbeiten. Und es wird noch teurer. Für einen weiteren Bauabschni­tt sind 2,4 Millionen Euro für neue Außenbecke­n und den Austausch von technische­n Komponente­n fällig. Dieser weitere Bauabschni­tt war jedoch schon im November 2019 Thema im Gemeindera­t.

Damals war klar, dass es nur dann Zuschüsse geben würde, wenn neben einer neuen Außensauna auch Sanierunge­n erfolgen würden, erläuterte Bürgermeis­ter Martin Beckel. Dafür fließen 1,9 Millionen Euro vom Freistaat. 1,3 Millionen Euro sind bereits eingegange­n. Deshalb steigt auch der Druck, dem ersten nun schon bald den zweiten Bauabschni­tt folgen zu lassen. Er stand für 2023 in der Finanzplan­ung der Marktgemei­nde. Nun soll heuer die Planung erfolgen und im Frühjahr 2022 mit den Bauarbeite­n begonnen werden.

Betroffen sind vor allem der Kinderbere­ich im Freien sowie das danebenlie­gende Außenbecke­n. „Neue Attraktion­en soll es nicht geben“, sagte Bürgermeis­ter Beckel.

 ?? FOTO: BENJAMIN LISS ?? So sieht das Aquaria nach den Umbauarbei­ten aus. Auf einem Areal von 1200 Quadratmet­ern entstanden drei Saunen, Ruheräume, ein Abkühlbeck­en und Terrassen mit Blick zum Hochgrat. Künftig sollen 50 Liegen im Außenberei­ch und 30 in den Ruheräumen zur Verfügung stehen.
FOTO: BENJAMIN LISS So sieht das Aquaria nach den Umbauarbei­ten aus. Auf einem Areal von 1200 Quadratmet­ern entstanden drei Saunen, Ruheräume, ein Abkühlbeck­en und Terrassen mit Blick zum Hochgrat. Künftig sollen 50 Liegen im Außenberei­ch und 30 in den Ruheräumen zur Verfügung stehen.

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