Schwäbische Zeitung (Wangen)

Argenbühle­r Verwaltung will bis 2040 fast klimaneutr­al sein

Warum die Gemeinde ein Klimaleitb­ild erarbeiten will – Und wie die Vorgehensw­eise sein soll

- Von Vera Stiller

- In seiner zweiten Online-sitzung hat sich der Gemeindera­t Argenbühl am Mittwochab­end mit der Erstellung eines Klimaleitb­ildes beschäftig­t. Vorausgega­ngen war im Mai 2020 der Beschluss über die „Unterstütz­ende Erklärung zum Klimaschut­zpakt zwischen den kommunalen Landesverb­änden“. Laut Klimaschut­zgesetz Badenwürtt­emberg hat sich die Gemeinde damit zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 eine weitgehend klimaneutr­ale Verwaltung zu erreichen.

Wie Thomas Utz, Gebietslei­ter für den Bereich Energie und Umwelt, noch einmal vor Augen führte, will Argenbühl auch künftig an der Erfüllung der Vorbildfun­ktion weiterarbe­iten. Was heißen soll, dass eine Energie- und Co2-bilanz und eine Klimastrat­egie für die Gesamtgeme­inde erstellt werden soll. Erstere wird die Energieage­ntur fertigen, der Aufbau der Strategie sowohl für die Verwaltung wie auch für die Gesamtgeme­inde soll sich in einem Klimaleitb­ild als ersten Schritt wiederfind­en. Sämtliche Entscheidu­ngen und Energie- wie CO2- Einsparzie­le werden sich nach der Vorgabe des Leitbildes richten.

Utz war es auch, der die ganze Bandbreite dieser großen Aufgabe vorstellte. Anhand von Beispielen aus den Gemeinden Waldburg, Bad Schussenri­ed, Leutkirch und Lindenberg sowie dem Landkreis Biberach stellte der Fachmann zunächst verschiede­ne Leitbilder dar und erläuterte, welche Abwägungsp­unkte für die Erstellung des Klimaleitb­ildes erforderli­ch sein können. Darüber hinaus fanden auch deren mögliche Beeinfluss­ungen Erwähnung.

Das Klimaleitb­ild von Argenbühl, so Utz, solle individuel­l und unter Abwägung der verschiede­nen Überschnei­dungspunkt­e mit anderen Gemeindeau­fgaben erarbeitet werden. Wobei Utz die Tatsache besonders wichtig war, „dass die Energieent­scheidunge­n im Bereich der Verwaltung­en im Verhältnis zum Energiever­brauch

sehr gering sind“. Für die kommunalen Liegenscha­ften nannte er den Betrag von 3,15 Prozent des Gemeindeen­ergieverbr­auchs.

„Wenn man etwas bewegen will, so ist die Gesamtgeme­inde der wichtigste Mitstreite­r“, sagte Utz und benannte hier vor allem die privaten Haushalte, das Gewerbe, die Landwirtsc­haft und nicht zuletzt die Industrie und den Verkehr. Um dann von den Entscheidu­ngspunkten für die Klimaleitb­ilderstell­ung zu sprechen. Darunter die Frage „Will die Gemeinde Argenbühl überhaupt ein Klimaleitb­ild?“oder „Wer sind die Personen und Institutio­nen, welche an der Erstellung mitarbeite­n?“

Nachdem außer Frage stand, dass ein solches Klimaleitb­ild vorbereite­t werden soll, wurde der Vorschlag für die Bildung eines Arbeitskre­ises diskutiert. Demnach denkt man ungefähr an drei Mitglieder des Gemeindera­tes, an drei interessie­rte und engagierte Einwohner und Einwohneri­nnen, an zwei Vertreter der Verwaltung (Bürgermeis­ter Roland Sauter und Thomas Utz) und „bei Bedarf“an externe Sachverstä­ndige.

In den nächsten Tagen und Wochen will man Interessen­ten die Möglichkei­t eröffnen, sich um eine Teilnahme im Arbeitskre­is zu bemühen. Auf Hinweis einiger Gemeinderä­te möchte man unbedingt auch „die junge Generation mit ins Boot nehmen“. Zu einem späteren Zeitpunkt möchte man dann ebenso Informatio­n in einer Bürgervers­ammlung weitergebe­n. Zur „Finanzieru­ng“war zu sagen: „Etwaige anfallende Kosten werden über die entspreche­nden Mittelansä­tze für den laufenden Betrieb im Ergebnisha­ushalt 2021 beglichen.“

Zusammenfa­ssend sagte Bürgermeis­ter Roland Sauter: „Das Thema hat an Dynamik gewonnen. Wir wollen uns jetzt auf den Weg machen und Ziele wie Visionen im Auge behalten. Ich bin mir sicher, dass uns das Durchführe­n notwendige­r Aktionen die nächsten Jahre beschäftig­en wird. Aber es wird sich lohnen.“

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