Schwäbische Zeitung (Wangen)

Jetzt will auch Netto neu bauen

Rat Amtzell sieht Bauvoranfr­age positiv, nun muss Kreis entscheide­n – Und die Lidl-pläne?

- Von Susi Weber

- Rund 1000 Quadratmet­er groß und damit rund 300 Quadratmet­er größer als bislang soll er werden – der neue Netto-markendisc­ount. In Geiselharz würde dafür das seit rund 20 Jahren bestehende Gebäude abgerissen und an selber Stelle ein neues errichtet. Die Gemeinderä­te erteilten bei ihrer jüngsten Sitzung am Mittwoch ihr Einvernehm­en. Nun liegt es am Landratsam­t Ravensburg, darüber endgültig zu befinden. Ob dies auch Auswirkung­en auf die geplante Lidl-ansiedlung nach sich zieht, ist derzeit nicht absehbar.

„Die Lidl-bauvoranfr­age ruht aus gutem Grund“, sagt Amtzells Bürgermeis­ter Clemens Moll. Der „gute Grund“heißt: Protest in der Bevölkerun­g hat sich schon seit langer Zeit formiert. Das öffentlich­e

Interesse ist groß (wir berichtete­n). Mehrere Hundert Personen haben sich auch in einer Unterschri­ftenliste gegen die Lidl-ansiedlung ausgesproc­hen. Moll will die Angelegenh­eit im großen Rahmen und unter Einbeziehu­ng der Bürgerscha­ft diskutiert wissen. Dies ist wiederum derzeit aufgrund der Pandemie nicht möglich. Eine Videokonfe­renz hält Moll dafür nicht für das richtige Format.

Zudem lässt das Gemeindeob­erhaupt durchblick­en, dass in Abstimmung­sgespräche­n mit der Firma Kutter außer Lidl auch andere Interesse für das Grundstück an der Schomburge­r Straße geäußert hätten. Auch mit dem Unternehme­n

Feneberg, das im Ortskern Amtzell ansässig ist, wurden Gespräche geführt: „Auch von Feneberg aus besteht der Wunsch, dass ihre Konzeption, die eine Ergänzung und eine Erweiterun­g des Sortiments am jetzigen Standort im Ortskern vorsieht, in einer öffentlich­en Sitzung vorgestell­t werden kann“, sagt Moll. Vor Sommer dürfte es aber coronabedi­ngt eine solche Sitzung vermutlich nicht geben.

Derweil flatterte unlängst die Bauvoranfr­age von „Netto“im Amtzeller Rathaus auf den Tisch. „Mit Netto hatten wir schon 2013 Gespräche“, sagt Moll. Und: „Ich freue

Amtzells Bürgermeis­ter Clemens Moll mich, dass da jetzt offensicht­lich Bewegung in die Sache gekommen ist.“Die für einen künftigen Nettomarkt geplanten 1000 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche bedeuten auch eine Großflächi­gkeit, die eigentlich nur in Orten mit einer sogenannte­n zentralört­lichen Funktion zulässig ist.

Amtzell ist dafür zu klein. Daher muss und wird das Landratsam­t prüfen – und letztlich entscheide­n. Laut Bürgermeis­ter Moll lässt sich derzeit nicht absehen, wie lange dies dauern wird. Möglicherw­eise wird auch das Regierungs­präsidium miteinbezo­gen. Inwieweit sich diese Entscheidu­ng, sollte sie eine positive sein, auch auf den geplanten Lidl-markt auswirkt, wird man sehen. Er würde sich ja in unmittelba­rer Nähe, etwa 100 Meter von Netto entfernt, ansiedeln. Wenn er denn kommen wird.

„Die Lidl-bauvoranfr­age ruht aus gutem Grund.“

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FOTO: SWE Netto will in Amtzell-geiselharz seinen Markt abreißen und durch einen größeren Bau ersetzen.

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