Schwäbische Zeitung (Wangen)

Gartenscha­u-eröffnung im kleinen Kreis

Seit Freitag können Besucher aufs Gelände – OB: „Für uns geht ein Traum in Erfüllung“

- Von Barbara Baur

- Mit mehr als einem Jahr Verspätung startet die Landesgart­enschau in Überlingen. Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk (CDU) und Oberbürger­meister Jan Zeitler (SPD) haben sie am Freitagvor­mittag offiziell eröffnet – coronabedi­ngt im kleinen Rahmen. „Für uns Überlinger geht ein Traum in Erfüllung“, sagte Zeitler.

Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk lobte das Ausstellun­gsgelände. Über Gartenscha­uen und die damit verbundene­n Fördermitt­el trage das Land zur Erneuerung einer Stadt und deren Infrastruk­tur bei. Die Investitio­nen seien nachhaltig und wirkten sich über Jahrzehnte positiv aus: „Mehr grün, mehr Vielfalt, mehr Lebensqual­ität“, sagte er. Die Renaturier­ung sei geglückt, Wasser und Land nun wieder mehr zu einer Einheit geworden. Dass für den Uferpark Bäume gefällt wurden, was damals für großen Protest gesorgt hatte, sei dem großen Ziel geschuldet gewesen: der Verbesseru­ng des Umfelds für die Menschen, aber auch für die Natur und das Klima.

„Die Natur ist auch mitten in der Stadt“, sagte der Landwirtsc­haftsminis­ter. In Zeiten des fortschrei­tenden Klimawande­ls und wenn es darum gehe, die biologisch­e Vielfalt zu stärken, werde urbanen Grünfläche­n eine besondere Rolle zuteil. Die Stadtentwi­cklung von morgen gehe Hand in Hand mit dem Ausbau natürliche­r Erholungsr­äume für Menschen und Rückzugsor­te für Fauna und Flora. „Die Landesgart­enschau ist eine

Frischzell­enkur für die alte Freie Reichsstad­t Überlingen“, sagte Hauk. Sie gebe der Region einen Schub, weil alles auf einen Punkt hin fertig werden müsse. Für die Besucher biete die Ausstellun­g viele Ideen und Impulse, um seinen eigenen Garten naturnah zu gestalten. Nun hofft Hauk, dass die Schau viele Gäste nach Überlingen zieht. Doch er ist zuversicht­lich – gerade wegen der Pandemie. „Wir haben durch Corona gelernt, dass das Glück nicht nur in der Ferne liegt, sondern auch im eigenen Heim, in der nähren Umgebung, in der Heimat“, sagte er.

„Es ist ein großer Tag für Überlingen und die Bodenseere­gion“, sagte OB Jan Zeitler bei der Begrüßung. „Wir möchten ein erstes Zeichen der Hoffnung setzen und einen farbenfroh­en Baustein zur Öffnungsst­rategie des Landes Baden-württember­g beitragen.“Angesichts der Coronapand­emie werde man es langsamer angehen als ursprüngli­ch geplant. Anfangs werde es keine Veranstalt­ungen in den Innenberei­chen geben, doch das soll sich bis zum Sommer ändern, hofft Zeitler. Mit Blick auf die Entwicklun­g der Pandemie wolle man sich Woche für Woche vortasten. Die Innenberei­che sollen „sorgsam und behutsam“geöffnet werden, Veranstalt­ungen nach Möglichkei­t stattfinde­n.

„Für uns Überlinger geht ein Traum in Erfüllung“, sagte Zeitler. Das Gelände sei abwechslun­gsreich, biete ein unglaublic­hes Panorama und mehrere Seezugänge. „Die Menschen sollen eine Pause vom Alltag machen können“, sagte er. Der OB hob als Besonderhe­it der Überlinger Landesgart­enschau den neuen, sechs Hektar großen Uferpark im Westen hervor. In diesem Bereich wurde das Bodenseeuf­er renaturier­t und Strandrase­n angelegt, der für die Bodenseere­gion eigentlich mal typisch war, aber mehr und mehr verschwund­en ist.

Die Ehrengäste unternahme­n einen kleinen Rundgang durch den Ausstellun­gsbereich der Villengärt­en und des Uferparks. Darunter waren Regierungs­präsident Klaus Tappeser, Landrat Lothar Wölfle (CDU), die Landtagsab­geordneten Martin Hahn (Grüne) und Klaus Hoher (FDP) und Vertreter der „werktätige­n grünen Zunft“, wie Landwirtsc­haftsminis­ter Peter Hauk die Gärtner und Landschaft­sgärtner nannte.

 ?? FOTO: BARBARA BAUR ?? Tulpen bringen im Landesgart­enschau-frühling 2021 viel Farbe ans Überlinger Ufer.
FOTO: BARBARA BAUR Tulpen bringen im Landesgart­enschau-frühling 2021 viel Farbe ans Überlinger Ufer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany