Schwäbische Zeitung (Wangen)

Lucha fordert mehr Impfstoff aus Berlin

Südwest-gesundheit­sminister schreibt Brief an Kollege Spahn – Kampf gegen Engpässe

- Von Theresa Gnann

- Große Hoffnungen bei der Rückkehr zur Normalität ruhen auf den Impfungen gegen das Coronaviru­s. Zuletzt hatte die Kampagne in Deutschlan­d auch durch den Einstieg der Hausärzte massiv an Tempo gewonnen. Nun droht jedoch – aufgrund von Lieferengp­ässen – zumindest im Südwesten wieder ein Rückschlag. In mehreren Impfzentre­n in Baden-württember­g, etwa in Ulm, müssen womöglich Termine von Erstimpfun­gen abgesagt werden. Südwest-gesundheit­sminister

Manfred Lucha zeigt sich besorgt und fordert nun mehr Impfstoff aus Berlin. Am Mittwoch hat der Grünen-politiker einen Brief an Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn geschriebe­n, in dem er an den Cdu-politiker appelliert, „die für Baden-württember­g bereitgest­ellte Impfstoffm­enge für die Impfzentre­n um 100 000 Impfdosen zu erhöhen und auf dem Niveau von 400 000 bis 450 000 fortzuführ­en“.

„Leider halten die Impfstoffl­ieferungen des Bundes nicht so mit, wie wir das brauchen. Ich wende mich mit der Bitte an Sie, bereits in der kommenden Kalenderwo­che 19 dies nachzusteu­ern“, heißt es in dem Schreiben, das der „Schwäbisch­en Zeitung“vorliegt. Lucha erinnert in seinem Brief daran, dass das Land in Vorleistun­g gegangen sei. Bei Volllast könnten die Impfzentre­n in Badenwürtt­emberg 60 000 Menschen pro Tag impfen und somit 420 000 pro Woche. Diese Aufbauarbe­it werde, so Lucha, „durch die vom Bund vorgenomme­ne Obergrenze von durchschni­ttlich etwa 330 000 Impfdosen pro Woche infrage gestellt“. „Dies führt zu Enttäuschu­ng – und verspielt damit Vertrauen und Motivation.

Dies führt aber auch zu der Gefahr, dass immer weniger Erstimpfte­rmine vergeben werden können. Im schlimmste­n Fall müssten sie abgesagt werden“, schreibt der Südwestmin­ister. Lucha verweist nicht nur auf die Impfzentre­n, sondern auch auf den geplanten Start bei den betriebsär­ztlichen Impfungen. Hierfür sei zusätzlich­er Impfstoff nötig.

Spahn selbst hatte sich zuvor im „Zdf-morgenmaga­zin“zuversicht­lich gegeben: „Wir haben Anlass zu viel Zuversicht und Perspektiv­e, die Zahl der Impfungen steigt, wir können Lockerunge­n machen.“

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