Hilfe für Kinder
Das Kabinett hat ein Zweimilliarden-euro-programm beschlossen, mit dem die Folgen der Corona-pandemie für Kinder und Jugendliche gemildert werden sollen. Mit dem Geld sollen, wie Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) am Mittwoch sagte, „Bildungs- und Bindungsverluste“von jungen Menschen ausgeglichen werden. Einig waren sich Union und SPD schon lange darüber, dass aus dem Programm eine Milliarde Euro für Nachhilfe- und Förderunterricht aufgewendet werden soll. Ebenso über die Aufstockung verschiedener Projekte, die Kindern und Jugendlichen helfen sollen, ins normale Leben zurückzufinden – zum Beispiel durch eine zusätzliche Förderung von Ferien-, Sport- und Freizeitaktivitäten sowie des Sprachunterrichts an Brennpunkt-kitas. Streit gab es über eine von der SPD gewünschte Einmalzahlung von 100 Euro für Kinder aus einkommensschwachen Familien. Sie ist nun beschlossen. Finanziert werden soll das Aufholprogramm über den Nachtragshaushalt des Bundes, wobei auch geplant ist, dass die Länder zumindest das Nachhilfeprogramm mit eigenen Mitteln aufstocken. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) sagte, sie sehe die Länder da „in der Verantwortung“. Die Nachhilfe werde vom Bund in den Hauptfächern Mathematik, Deutsch und Fremdsprachen bezuschusst. Angebote in anderen Fächern seien Ländersache, betonte Karliczek. In der Bundesregierung geht man davon aus, dass etwa ein Viertel der Schüler nach der Pandemie Lernrückstände aufholen müssen. Eine Umfrage der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter ergab, dass sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche besonders mit Problemen zu kämpfen haben. Der Vorsitzende Lorenz Bahr sprach von „verlorenen Chancen und nachhaltigen Schäden“. (gab)