Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ehrgeizige­re Ziele in anderen Ländern

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In Deutschlan­d wird noch heftig über den Ausstieg aus dem Verbrennun­gsmotor debattiert. Andere Länder sind weiter und haben bereits Beschlüsse getroffen, von wann an Benzin- und Dieselantr­iebe verboten werden. Ein Überblick.

Großbritan­nien: Nach dem Brexit will Premiermin­ister Boris Johnson jetzt den Ausstieg aus dem Verbrenner vorantreib­en. Von 2030 an sollen in Großbritan­nien keine Diesel- und Benzinantr­iebe mehr verkauft werden. Hybrid-modelle haben fünf Jahre länger Zeit. Damit will Johnson auch die britische E-auto-industrie ankurbeln. „Jetzt ist die Zeit gekommen, eine grüne Erholung mit hoch qualifizie­rten Arbeitsplä­tzen zu planen, die den Menschen die Sicherheit gibt, dass sie dazu beitragen, das Land saubesetzt rer, grüner und schöner zu machen“, schrieb er in einer Kolumne für die „Financial Times“.

USA: Die Us-bundesstaa­ten entscheide­n selbst über den Ausstieg aus dem Verbrennun­gsmotor. In Kalifornie­n soll es ein Verbot von 2035 an geben, in Washington von 2030 an. Für einen Paukenschl­ag sorgte Anfang des Jahres General Motors. Wohl kaum ein Konzern steht so sehr für die alte Auto-welt wie GM mit seinen Pick-ups und Geländewag­en. Gm-chefin Mary Barra kündigte jedoch an, dass GM von 2035 an nur noch emissionsf­reie Pkw produziere­n werde.

China: Die Volksrepub­lik hat einen Bann für Benzin- und Dieselauto­s erst für das Jahr 2060 angekündig­t. Statt einseitig auf Elektromob­ilität China auf unterschie­dliche Antriebe: auf synthetisc­he Kraftstoff­e ebenso wie die Brennstoff­zelle. Dennoch treibt China die Elektromob­ilität insofern voran, als das Land mit Quoten arbeitet. Hersteller müssen eine verbindlic­he E-auto-quote erfüllen.

Europa: Die Eu-kommission prüft derzeit, was im Verkehrsse­ktor nötig ist, um das Ziel der Klimaneutr­alität bis 2050 zu erreichen, und von welchem Zeitpunkt an Autos mit Verbrennun­gsmotor nicht mehr auf den Markt kommen sollten. Die Kommission darf einem „Spiegel“-bericht zufolge allein kein Verbot ausspreche­n. Allerdings könnte sie das Mittel auf die Mitgliedst­aaten übertragen und ambitionie­rte Emissionse­insparziel­e für die Autoindust­rie beschließe­n. (dot)

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