Das Allgäu ist für ihn der Hit
Schlagerstar Nino de Angelo lebt mit seiner Partnerin auf einem Reiterhof in Wertach
- Mag sein, dass er sich in seinem turbulenten Leben hin und wieder vergaloppiert hat. Doch jetzt, in seinem neuen Zuhause mitten im Allgäu, sitzt Schlagersänger Nino de Angelo („Jenseits von Eden“) buchstäblich fest im Sattel. Der 57-Jährige lebt mit Partnerin Simone Lux (46) auf einem Reiterhof am Ortsrand von Wertach (Oberallgäu).
„Der Umzug ins Allgäu war die beste Entscheidung: Die klare Luft tut mir unglaublich gut“, sagt der gebürtige Karlsruher, der an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) leidet. Seit er vor drei Jahren aufs Land zog, sind die Beschwerden viel geringer geworden.
Weitere Vorteile der Region fallen ihm auf Anhieb ein: „Kässpatzen und ein kräftiges Allgäuer Bier!“Und schon erklingt jenes heiser-ansteckende Lachen, mit dem Domenico Gerhard Gorgoglione, wie der Musiker mit italienischer Abstammung mit bürgerlichem Namen heißt, noch heute Frauenherzen höher schlagen lässt.
Auch Simone, die aus der Ulmer Gegend stammt, war sofort verzückt, als sie das Idol der 1980er-jahre vor drei Jahren durch Zufall über eine gemeinsame Bekannte kennenlernte. „Es hat sofort gefunkt“, erzählen die beiden. Auch bei der Wahl ihres künftigen Lebensmittelpunktes herrschte schnell Einigkeit: Das Allgäu, welches Reiterin Simone bereits bestens kannte. Mittlerweile haben sie ihre eigene „Ranch“mit zehn eigenen Pferden und 18 Einstellpferden. „Das Leben mit Tieren erdet einen, gibt neue Kraft“, erzählt Nino de Angelo.
Im Sattel fühlt er sich (noch) nicht ganz sicher. Er denkt darüber nach, ein Fohlen zu kaufen, das sich quasi von klein auf an ihn gewöhnen kann. „Nicht nur der Reiter muss sich wohlfühlen, sondern auch das Pferd“, sagt der heutige Naturbursche, der früher heftig über die Stränge schlug.
In seiner im März erschienenen Autobiografie beschreibt er, wie er im Alter von 19 Jahren gemeinsam mit Drafi Deutscher zum ersten Mal Kokain konsumierte. Viele Jahre lang sei er süchtig nach der Droge gewesen. „Für mich gehörte Koks zum Alltag wie Kaffeetrinken.“Der Entzug in den 1990er-jahren sei die Hölle gewesen. Umso mehr genießt der bekennende Grill-fan heute die Idylle im Allgäu. Nur ein paar Hundert Meter von der Reitanlage entfernt ist er mitten in der Natur. Jenseits von Wegen. Dort kommt er zur Ruhe, summt neue Melodien, die er im heimischen Tonstudio zu Songs weiterentwickelt. Sein neues Album „Gesegnet & verflucht“, das bis auf Rang zwei der deutschen Album-charts kletterte, entstand dort – und bescherte ihm ein fulminantes Comeback. „Ohne Simone hätte ich das nicht geschafft“, so der Sänger, der nun wieder in aller Munde ist. Weitere Schlagzeilen könnten folgen: „Wir wollen heiraten, sobald man wieder richtig feiern kann“, kündigt er an, der bereits viermal verheiratet war.
Auch seiner neuen Heimat will er eine besondere Liebeserklärung machen. Auf die Produktion eines Allgäu-lieds angesprochen, zeigt er sich begeistert: „Ein Allgäu-rocklied, am besten zusammen mit einer Band, die Mundart macht, wäre eine witzige Idee.“