So könnten einige Senioren bald bezahlbar wohnen
Beim Klösterle sollen zwölf einfache Mietwohnungen entstehen – Das ist der Stand der Planung
(sz/jps) - Mit der Entscheidung, den Bebauungsplan auf dem freien Grundstück nördlich des Pflegeheims der Hospitalstiftung „Am Klösterle“zu ändern, nimmt auch die Planung für ein Stiftungshaus der Bürgerstiftung Wangen eine weitere Etappe. Dort sollen zwölf einfache Mietwohnungen für Seniorinnen und Senioren entstehen. Der Gemeinderat hat jetzt weitere Voraussetzungen dafür geschaffen.
Architekt Florian Nagler ist laut Stadt beauftragt, aus dem von ihm entwickelten Entwurf eine Planung zu machen. Findet diese bei den Gremien der Bürgerstiftung Anklang, kann auch der Baubeschluss gefasst werden. Soweit ist es formell allerdings noch nicht. Denn das Stadtparlament hat jetzt dem Vorentwurf zur Änderung des Bebauungsplans zugestimmt. Außerdem wird die Öffentlichkeit frühzeitig beteiligt. Laut Sebastian Weiß von der Stadtplanung wäre dies rechtlich nicht nötig. Die Stadt gehe mit Blick auf die Akzeptanz der Anlieger aber dennoch diesen Weg.
Zwei Stifter haben der Bürgerstiftung mit ihrem Vermögen auch den Wunsch mitgegeben, mit der Zustiftung alten, bedürftigen Menschen aus Wangen entsprechendes Wohnen zu ermöglichen, berichtet die Stadt in einer Mitteilung weiter. Dies ist ein Grund, weshalb die Bürgerstiftung an den Hausbau denkt.
Zum Bau rate auch OB Michael Lang in seiner Funktion als Zweiter Vorsitzender der Bürgerstiftung. Die Geschichte der Stadt habe gezeigt, dass Stiftungen, die auch Immobilien besaßen, überlebten. Erfreut zeigt sich demnach auch Volker Leberer, Vorsitzender der Bürgerstiftung, vom bisherigen Konzept.
Es sieht laut Stadt ein vierstöckiges, nach Südwesten ausgerichtetes Wohnhaus in Holzbauweise vor. Robustheit, minimaler technischer Einsatz
und einfache Bauweise und ein nachhaltiges Energiekonzept zeichneten das Konzept aus, das Nagler von den Forschungsprojekten an der TU München ableitet, die er maßgeblich mitbestimmt.
Das Gebäude werde nicht unterkellert. Entsprechend sind Abstellräume im Erdgeschoss konzipiert. Vorgesehen ist dort auch ein Gymnastikraum, der von den Bewohnern und externen Sportgruppen genutzt werden kann. Gedacht ist dabei zum Beispiel an Yoga- oder Gymnastikkurse. In den oberen drei Stockwerken
sind jeweils vier einfach geschnittene Wohnungen geplant, die alle den Blick auf die Argen ermöglichen. Sie können über ein helles Treppenhaus und einen Aufzug erreicht werden.
Der Baubeschluss durch die Stiftung ist nach Angaben der Stadt für Sommer 2021 vorgesehen. Bis dahin werden die Details im Zusammenwirken von Stiftungsvorstand, dem Bauausschuss des Stiftungsrats mit dem Vorsitzenden Otto Lautenschlager dem stellvertretenden Leiter des Baudezernats, Armin Bauser der die Geschäftsstelle der Bürgerstiftung betreut, sowie dem Büro Nagler ausgearbeitet. Das Gebäude soll zur Landesgartenschau 2024 fertiggestellt sein.
Bei den Stadträten stößt das Projekt in der jetzigen Planungsphase auf offene Ohren. So lobte Gol-fraktionschef Tilman Schauwecker, dass bezahlbarer Wohnraum für Ältere geschaffen werde. Auch der Standort passe. Fw-fraktionsvorsitzende Ursula Loss lobte die Pläne, weil sich das Gebäude „harmonisch“in die Umgebung einfüge. Gerhard Lang (SPD) hob den weitgehenden Erhalt des derzeitigen Grünbestands hervor. Weil dort aber das wohl innerstädtisch größte Märzenbechervorkommen der Stadt bestehe, empfahl er eine Umsiedlung der Pflanzen.