Schwäbische Zeitung (Wangen)

Die nächsten Schritte

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Ein bis drei Jahre wird es nach Ansicht von Insidern dauern, bis das Mammutpake­t den Gesetzgebu­ngsprozess durchlaufe­n hat. Wenn man bedenkt, dass die Maßnahmen bereits 2030 volle Wirkung entfalten und in einigen Bereichen schon 2023 starten sollen, kommt die Reform deutlich zu spät. Im Parlament werden nun zunächst einzelne Abgeordnet­e damit betraut, die Vorschläge genau unter die Lupe zu nehmen und Verbesseru­ngen auszuarbei­ten. In den Mitgliedss­taaten und den zuständige­n Arbeitsgru­ppen des Rates geschieht das Gleiche. Dann treffen sich Verhandlun­gsvertrete­r von Rat, Parlament und Eu-kommission, um in allen Teilbereic­hen Kompromiss­e zu finden. Sollte den Regierunge­n oder dem Parlament ein Projekt besonders unsympathi­sch sein, können sie es monatelang vor sich herschiebe­n und so den Gesetzgebu­ngsprozess verschlepp­en. Frankreich, das im Januar den Ratsvorsit­z übernimmt, wird sicher aufs Tempo drücken. Emmanuel Macron will kommendes Jahr als Präsident Frankreich­s wiedergewä­hlt werden und sich dafür als Klimakönig in Szene setzen. Das Pariser Klimaabkom­men, das die Grundlage für alle nun erfolgende­n Anstrengun­gen bildet, ist ein französisc­hes Herzensanl­iegen. Viel hängt aber auch an der Bundestags­wahl. Wer künftig in der Regierung sitzt, kann je nach Parteibuch die Bemühungen beschleuni­gen oder ausbremsen. (wei)

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