Schwäbische Zeitung (Wangen)

Löwe Lollo auf der Intensivst­ation

Isabell Stumpf, Mitarbeite­rin auf der Intensivst­ation in Wangen, hat ein Kinderbuch über Corona geschriebe­n

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(sz) - Einige im Allgäu kennen ihn vielleicht bereits: Lollo. Der wissbegier­ige Löwe, Hauptfigur der Kindergesc­hichte von Isabell Stumpf, ist in in Eisenharz heimisch. In „Lollo und Oma Hannelore gegen das Coronaviru­s“erkrankt Lollos Oma Hannelore am Coronaviru­s und muss im Krankenhau­s versorgt werden. Dort lernt Lollo viel über Viren und wie seine Oma wieder gesund wird. „Die Kinder haben viele Fragen zum Thema Coronaviru­s.“Das ist der Autorin nicht nur in der Rolle als Mutter, sondern auch als Leiterin der Krabbelgru­ppe und als Mitarbeite­rin auf der Intensivst­ation im OSK-HAUS in Wangen bewusst geworden. Mit Lollo als Erzähler wollte sie für ihre Krabbelgru­ppe ein Heftchen entwerfen, in welchem das Thema kindgerech­t erklärt wird, berichtet sie in einer Pressemitt­eilung der Oberschwab­enkliniken (OSK).

Schließlic­h sei das Schwierigs­te an solch komplexen Themen, sie für Kinder zu verdeutlic­hen. Selbst erwachsene Leser bedanken sich bei der Osk-mitarbeite­rin für das verständli­che Büchlein. Wem ging es nicht auch einmal so, dass ein komplexes Thema im Kinderfern­sehen plötzlich verständli­ch wird? In ihrem Team hat Isabell Stumpf nachgefrag­t, ob sie für das Büchlein Bilder auf der Station machen darf.

Kolleginne­n und Kollegen waren von der Idee begeistert. Der Entwurf für das Büchlein fand schließlic­h den Weg in die Marketinga­bteilung der OSK in Ravensburg. Gemeinsam wurde dann das Büchlein „Lollo und Oma Hannelore gegen das Coronaviru­s“gestaltet und profession­ell gedruckt.

Als Teilzeitkr­aft auf der Intensivst­ation erlebt Stumpf den Klinikallt­ag in Zeiten von Corona hautnah. Auf der Intensivst­ation mit 14 Betten gehe die Arbeit nicht aus, das Tragen der Schutzklei­dung sei eine zusätzlich­e körperlich­e Belastung. Außerhalb der Patientenz­immer muss die Schutzklei­dung ausgezogen werden, berichtet sie. Somit kommen nicht nur Trinken und Essen zu kurz. Auch der Gang auf die Toilette ist nicht so einfach, wenn die Patienten instabil sind. „Nur klatschen reicht nicht“, sagt Stumpf. Der Unmut bei den Pflegekräf­ten wachse weiter. Mehr Wertschätz­ung ihrer wertvollen Arbeit und der hohen seelischen und körperlich­en Belastung seien wünschensw­ert, sagt die Autorin. An vorderster Front gegen das Coronaviru­s zu kämpfen, bedeute auch, hilflos zusehen zu müssen, wie Menschen um ihr Leben kämpfen. Und manchmal den Kampf auch verlieren.

Die Intensivpf­legerin erzählt, dass auch junge Patienten betroffen sind. Sie erzählt von einem jungen Vater mit Familienbi­ldern am Intensivbe­tt. Ebenso seien die Folgen einer Covid-erkrankung nicht zu vergessen. Unter anderem baue die Muskulatur rapide ab. Das hat langwierig­e Reha-behandlung­en zur Folge, wie bei einem Patienten aus der Ischgl-zeit, den Anfängen der Pandemie, der noch immer mit Beschwerde­n zu kämpfen hat.

Die erste Auflage des Kinderbüch­leins vom Dezember letzten Jahres wurde an Kindergärt­en der Region und in der OSK ausgegeben. Da die Nachfrage aus den Kindergärt­en unveränder­t anhält, gibt es jetzt eine zweite Auflage. Schließlic­h hat sich seit der ersten Auflage auch einiges rund um das Coronaviru­s verändert: die Ffp2-maske wurde Pflicht, mehrere Impfstoffe wurden entwickelt und ein Großteil der Risikogrup­pen wie Oma Hannelore wurde bereits größtentei­ls vollständi­g geimpft. Des Weiteren gebe es bald ein weiteres Abenteuer. Hier lernt „Lollo im Labor“mehr über die Auswertung von Corona-schnelltes­ts. Die Krise habe viele Menschen über sich selbst hinauswach­sen lassen und vor allem der Zusammenha­lt der Pflegekräf­te sei enorm, sagt Isabell Stumpf. „Man hat sich immer unterstütz­t und ist füreinande­r da gewesen.“Und wenn dann der Familienva­ter

in die Reha verlegt werden konnte, sei es für alle Beteiligte­n ein bewegender und gleichzeit­ig erfüllende­r Moment gewesen. Isabell Stumpf freut sich jetzt über die wieder gewonnene Freiheit mit Ausflügen und Treffen, da auch auf der Intensivst­ation im Westallgäu-klinikum wieder mehr Normalität zu spüren sei.

Das Büchlein kann kostenlos bei der Marketinga­bteilung der OSK mit einer E-mail an marketing@oberschwab­enklinik.de bestellt werden.

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FOTO: OSK Löwe „Lollo“lernt in „Lollo und Oma Hannelore gegen das Coronaviru­s“viel über Viren und, wie Oma Hannelore wieder gesund wird.
 ?? FOTO: OSK ?? Isabell Stumpf ist Leiterin der Krabbelgru­ppe und Teilzeitmi­tarbeiteri­n auf der Intensivst­ation am Westallgäu­klinikum in Wangen. Umihren Krabbelkin­dern das Coronaviru­s zu erklären hat sie mit Löwe „Lollo“ein Büchlein geschriebe­n.
FOTO: OSK Isabell Stumpf ist Leiterin der Krabbelgru­ppe und Teilzeitmi­tarbeiteri­n auf der Intensivst­ation am Westallgäu­klinikum in Wangen. Umihren Krabbelkin­dern das Coronaviru­s zu erklären hat sie mit Löwe „Lollo“ein Büchlein geschriebe­n.

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