Neuer Außenbereich für Friedhof Leupolz
Ortschaftsrat spricht sich bei drei Varianten mehrheitlich für den Beschlussvorschlag aus
- Zwei Stunden des intensiven Gedankenaustausches und des Abwägens von drei Varianten waren nötig, um sich hinsichtlich der Planung für den Außenbereich des Friedhofes Leupolz ein abschließendes Bild zu machen.
Und auch dann fiel die Entscheidung nicht leicht. Allein Ortsvorsteher Anton Sieber und sechs Ortschaftsräte plädierten für den Vorentwurf des städtischen Tiefbauamtes.
Nachdem der Friedhof in Leupolz 2018 eine neue Treppe bekommen hatte und 2020 die Barrierefreiheit hergestellt worden war, ging es in der Sitzung des Ortschaftsrates vom Donnerstag um die Gestaltung des Außenbereichs. Martin Jörg vom Tiefbauamt der Stadt berichtete darüber, dass er sich zusammen mit Landschaftsarchitekt Martin Kappler mehrere Friedhöfe angeschaut und dann ein Konzept entwickelt habe, das drei Themen miteinander vereine: Stellplätze, Eingang und Vorplatz an der Eiche und Betriebshof.
Martin Kappler stellte anschließend in Wort und Bild drei Varianten der Vorentwurfsplanung vor. Wobei sich alle lediglich in der Anordnung der Lagerboxen unterschieden. Unstrittig war und ist der Bereich „Parken“, der über die Zufahrt des Pateragnellus-weges zu erreichen ist. Der bestehende Kiesweg soll auf einer Breite von etwa 4,50 Meter „ertüchtigt und bituminös befestigt“werden.
Es ist vorgesehen, entlang dieses Weges zehn Parkplätze anzuordnen. Die Befestigung der Flächen soll in offener Bauweise (Schotterrasen), die Randeinfassungen aus Naturstein (Granit) erfolgen. Mit weiteren acht Parkplätzen auf dem Betriebshof will man auf jeden Fall erreichen, dass die vor dem Haupteingang befindliche Eiche von jeglichem Fahrzeugverkehr freigehalten und durch eine klare Zonierung der angrenzenden Flächen geschützt wird. Bänke im Schatten des Baumes werden zum Ausruhen dienen.
Bleibt noch das Entfernen der Trennmauer zum jetzigen Grünmülllager und die Verbreiterung des vorhandenen Durchgangs zum
Friedhofsgelänge auf 1,80 Meter. „Hierdurch wird ein freundlicher und offener Zugangsbereich geschaffen, in welchem weiterhin die Standorte für den Restmüllbehälter, für die Riesel-lagerbox und die friedhofseigenen Schubkarren untergebracht sind“, informierte Kappler.
Auch sei an die Verringerung der bestehenden Durchfahrtsstraße auf rund 3,30 Meter gedacht, die mit einem offenen Pflasterbelag befestigt würde.
Was kontrovers am Donnerstagabend in der Turn- und Festhalle Leupolz diskutiert wurde, war die Aufteilung des „Betriebshofes“, dessen Zufahrt über die Kißlegger Straße erfolgen soll.
Während die „Variante 1“die Anordnung der Lagerboxen rechtwinklig zur bestehenden Friedhofsmauer in einer Größe von 1,20 bis 1,40 Meter vorsieht, möchte „Variante 3“die bestehende Friedhofsmauer „komplett freispielen“und die erforderlichen Lagerboxen eigenständig und abgerückt vom Friedhof angeordnet sehen.
Bei beiden Vorschlägen ist das Lagergut durch Flügeltore aus Holz abgeschirmt. „Variante 2“war von Anfang an nicht im Rennen.
Was die erste Variante für manche Räte so wertvoll machte, war die Erreichbarkeit der Boxen „auf kürzerem Weg“. Und dies insbesondere mit Blick auf ältere Friedhofbesucher. Ortsvorsteher Sieber plädierte dagegen für die dritte Variante, weil sie „einen ungestörten Blick auf die Mauer und die Friedhofsanlage schafft“. Ortschaftsrat Markus Stemmer brachte noch einen anderen Aspekt ins Spiel. Er, der seinen Kolleginnen und Kollegen vor einiger Zeit ein eigenes Modell von der Anlage vorgestellt hatte, sah seine Arbeit nicht ausreichend gewürdigt. „Der Planer hat uns so viele Verbesserungsvorschläge gemacht, dass wir an das Modell nicht mehr gedacht haben“, entschuldigte sich der Ortsvorsteher. Dann wurde abgestimmt. Sieben Räte sprachen sich für die dritte, vier Räte für die erste Variante aus. Mit diesem Ergebnis wird man nun in den Wangener Gemeinderat gehen. Martin Jörg rechnet mit Baukosten für die Maßnahme, deren Umsetzung er im Frühjahr 2022 sieht, von 150 000 Euro.