Schwäbische Zeitung (Wangen)

Dominator Pogacar siegt und ist am Gipfel platt

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Triumphato­r Tadej Pogacar griff sich jubelnd an sein Gelbes Trikot und ließ sich in den Nebelschwa­den des Col du Portet ausgepumpt auf den kalten Asphalt fallen. Nach der Zielüberfa­hrt und einem furiosen Dreikampf mit Jonas Vingegaard und Richard Carapaz musste sich selbst der Dominator auf dem 2215 Meter hohen Pyrenäen-riesen eine kurze Pause gönnen. „Ein fantastisc­her Tag.

sagte der 22 Jahre alte Titelverte­idiger aus Slowenien, nachdem er die Königsetap­pe für sich entschiede­n hatte. Auf dem 178,4 Kilometer langen Teilstück setzte Pogacar erst auf den letzten 100 Metern die entscheide­nde Attacke, nachdem Vingegaard und Carapaz zuvor alles tapfer gekontert hatten. „Ich hatte wirklich Antrieb, Richard einzuholen“, sagte der

Sieger. Von der ganz großen Leichtigke­it, mit der Pogacar seine Rivalen in den Alpen noch düpiert hatte, war diesmal zwar nichts zu sehen, jedoch reichte es für seinen zweiten Tagessieg bei dieser Tour. „Am Ende habe ich mich sehr stark gefühlt und wollte die Arbeit der Mannschaft vollenden“, sagte er. Die Leistung, mit der Pogacar die 108. Ausgabe des größten Radrennens der Welt prägt, erinnert ein wenig an Lance Armstrong. Er kontrollie­rt jede Bergetappe und fuhr sich peu à peu einen Vorsprung heraus, der nun klar über fünf Minuten beträgt. Für die deutschen Profis um Emanuel Buchmann war es erneut kein erfolgreic­her Tag. Der frühere Tourvierte hatte sich noch vorgenomme­n, lange bei seinem Kapitän Kelderman zu bleiben, konnte aber gerade am letzten Berg nicht mehr groß unterstütz­en.

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