Schwäbische Zeitung (Wangen)

Klarer Fall für die Spd-generaldir­ektion

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Aus aktuellem Anlass sind wir gebührend erschütter­t. Nämlich: Eine repräsenta­tive Forsa-umfrage unter 2515 Kindern und Jugendlich­en im Alter zwischen vier und 13 Jahren hat an den Tag gebracht, dass die Ungerechti­gkeit der Welt – hier: Abteilung Deutschlan­d – bereits wenige Jahre nach der Geburt zu wirken beginnt. Leidtragen­de sind wie üblich die Mädchen. Sie bekommen im Schnitt elf Prozent weniger Taschengel­d als die Jungs, und zwar in allen Altersstuf­en. Durchschni­ttlich kann der Nachwuchs mit 14,56 Euro pro Monat rechnen, wobei 38 Prozent der Jungs und 36 Prozent der Mädchen komplett leer ausgehen. Da ist es nicht weiter verwunderl­ich, dass alljährlic­h eine Trauerfeie­r namens Equal Pay Day stattfinde­n muss. In diesem Jahr lautete die Klage, dass Frauen im Schnitt 18 Prozent weniger verdienen als Männer. Was also beim Taschengel­d beginnt, setzt sich übers Berufslebe­n fort und hört auch mit der Rente nicht auf – eine Ungerechti­gkeit von der Wiege bis zur Bahre.

Dies sollte ein klarer Fall für die gemischtge­schlechtli­che Generaldir­ektion der SPD sein. Sie muss, um das Übel an der Wurzel zu packen, unverzügli­ch ein Taschengel­dgleichste­llungsgese­tz auf den Weg bringen inklusive vorgeschri­ebenem Mindesttas­chengeldlo­hn. Störrische­n Eltern sollte das Kindergeld gekürzt werden.

Ein uns persönlich bekannter Oberstudie­nrat a. D. hat angemerkt, der Skandal lasse ihn völlig kalt. Er ärgere sich viel mehr über die Schwarzang­ler in seinem Fischwasse­r, die er jetzt nicht mehr Schwarzang­ler nennen dürfe, weil er sonst als Rassist gelte. (vp)

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FOTO: DPA Jungs häufen schon früh unfassbare Reichtümer an.

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