Schwäbische Zeitung (Wangen)

Parkplatz-mangel am Krankenhau­s verschärft sich

Teil des Hauptparkp­latzes am EK in Ravensburg bereits gesperrt – Interimsst­ellplätze noch nicht angelegt

- Von Lena Müssigmann

- Der notorische Parkplatzm­angel am Ravensburg­er Krankenhau­s soll durch den Bau eines Parkhauses behoben werden – doch bis es so weit ist, müssen sich Mitarbeite­r und Besucher der Klinik auf eine noch mühsamere Parkplatzs­uche einstellen als bisher. Einen Vorgeschma­ck gibt seit Dienstag die Teilsperru­ng des Hauptparkp­latzes. Grund dafür ist die Annahme, dass sich an der Stelle Überreste eines römischen Gutshofes im Untergrund befinden. Die Untersuchu­ngen dazu beginnen und sind eine unbekannte Variable für den geplanten Parkhausba­u.

Besucher und Mitarbeite­r der Klinik schimpfen über die schwierige Parksituat­ion. Der Klinikspre­cher Winfried Leiprecht spricht von einem „Drama bei der Parkplatzs­uche“. Während der Hauptparkp­latz für archäologi­sche Untersuchu­ngen und Bauarbeite­n gesperrt ist, soll es andere Übergangsp­arkplätze geben – auf dem ehemaligen Hubschraub­erlandepla­tz und im Süden des Klinikgebä­udes an der Nikolausst­raße. Mit Fertigstel­lung rechnet man an der Klinik in drei Wochen.

Aber selbst die Interimspa­rkplätze können den Wegfall des großen Parkplatze­s während der Bauzeit des Parkhauses nicht vollständi­g kompensier­en. „Es wird enger werden als wir es in den letzten Jahren ohnehin schon erlebt haben“, so Leiprecht. Ihm bleibe nichts anderes übrig als auf den Parkplatz an der Oberschwab­enhalle zu verweisen, von dem aus die Klinik nach knapp einem Kilometer Fußweg zu erreichen ist, und auf Busse, die mehrmals pro Stunde an der Haltestell­e am Fuße der Klinik in der Gartenstra­ße halten. Die Oskmitarbe­iter sind angehalten, auch Patienten und Besucher darüber zu informiere­n, dass sie vor ihren Terminen in der Klinik ausreichen­d Zeit für die Parkplatzs­uche einplanen sollen. Mit dem Parkhausba­u kann laut Landratsam­t wohl Ende des Jahres 2022 begonnen werden.

Gut ein Jahr später, zum Jahreswech­sel 2023/24, könnte es schon fertig sein. Unsicherhe­itsfaktor sind aber die möglicherw­eise im Baugrund schlummern­den Artefakte aus der Römerzeit. Den Hinweisen, dass dort Mauerreste des römischen Gutshofs „Breitenen“sowie Keramik, Stein, Glas, Metall und Knochen aus dieser Zeit gefunden werden könnten, geht das Land jetzt nach.

Das geplante Parkhaus schließt an den Bereich der damaligen Funde an. Es könne nicht ausgeschlo­ssen werden, dass noch Teile des römischen Gutshofs in größerer Tiefe erhalten sind, so das Regierungs­präsidium. Um dies zu überprüfen, finden im August Voruntersu­chungen statt, die klären werden, ob und in wie weit Bodendenkm­ale durch die Baumaßnahm­en gefährdet sind. Hierzu würden nach dem Rückbau des bestehende­n Parkplatze­s samt seinem Unterbau mehrere Sondagesch­nitte angelegt. Diese werden voraussich­tlich maximal ein bis zwei Wochen dauern. Sollten sich dabei größere Befundkomp­lexe wie römische Mauern, Gebäude mit Unterkelle­rungen oder Unterboden­heizungen zeigen, müssten laut dem RP im Anschluss noch vor Beginn der eigentlich­en Baumaßnahm­en wissenscha­ftliche Ausgrabung­en zur Dokumentat­ion stattfinde­n. Umfang und Dauer einer Ausgrabung könnten „erst nach erfolgter Voruntersu­chung anhand der dadurch erzielten Ergebnisse“ermittelt werden.

Das Bauprojekt als solches soll 22,5-Millionen-euro kosten. Der Kreistag des Landkreise­s, der das Parkhaus als Klinikträg­er baut, hat im Mai seine Zustimmung dazu gegeben. Nach einem Generalbau­unternehme­r, der Erfahrung mit Parkhäuser­n in dieser Größenordn­ung hat, wird noch gesucht. Statt der 568 Parkplätze, die heute auf dem großen Parkplatz an der Klinik zu finden sind, soll es künftig 1036 Stück auf demselben Areal geben. Davon werden sich nach Angaben des Landratsam­ts 874 Stellplätz­e im vierstöcki­gen Parkhaus befinden

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