Bald wächst Gras am Bauschutt-hügel in Steinegaden
Im nördlichen Teil der Deponie bei Steinegaden hat die Rekultivierung schon begonnen
- Es ist nicht zu übersehen: Die Bauschuttdeponie in Steinegaden (Gemeinde Röthenbach) hat entlang der Staatsstraße 2001 in den vergangenen Wochen eine Rekultivierung erfahren. Diese Maßnahme am nördlichen Teil der Deponie bedeutet allerdings nicht, dass die Befüllung abgeschlossen ist. Im südlichen Bereich beginnt sie gerade erst. Noch bis 2027 reichen die Kapazitäten. Dann soll ein 20 Meter hoher, grüner Hügel zurückbleiben.
Für Christoph Heim steht die Notwendigkeit einer Bauschuttdeponie wie der in Steinegaden außer Frage. Er ist bei der Firma Geiger unter anderem für die Genehmigung der Entsorgungsstandorte zuständig. Geiger betreibt die Deponie in Steinegaden gemeinsam mit dem Zweckverband für Abfallwirtschaft Kempten (ZAK). Heim verweist darauf, dass trotz intensiver Anstrengungen das Recycling von Baustoffen nicht in allen Fällen möglich ist. Insbesondere künstliche Mineralfasern wie Glaswolle, aber auch Strahlsande und Schlacken landen auf Deponien. Diese sind je nach Belastung in unterschiedliche Deponieklassen (DK) eingeteilt.
In Steinegaden handelt es sich um eine Dk1-deponie. Hier dürfen „nicht gefährliche und gefährliche Abfälle“lagern. Allerdings: Geht es um die Umweltgefährdung, reicht die Einteilung bis hin zur Dk4-deponie. So findet sich in Steinegaden insbesondere kein Gewerbeabfall und auch kein Hausmüll. Es ist überwiegend nicht recycelbarer Bauschutt aus dem Zak-gebiet, das in Steinegaden landet. „Circa 20 Prozent kommen von außerhalb“, sagt Geigerpressereferentin Julia Kopaunik. Bei der Anlieferung werde kontrolliert, ob die Stoffe den Vorgaben entsprechen. Die Bauschuttdeponie befindet sich im Bereich einer ehemaligen Kiesgrube. Nach unten hin folgt auf eine mineralische Entwässerungsschicht eine Kunststoffabdichtung. Das anfallende Oberflächenwasser fließt aktuell in Tanks. Erst nach einer Überprüfung auf mögliche Schadstoffe darf es in einen nahen Bach fließen. Bei Überschreitung der Grenzwerte hingegen wird das Wasser in den Kanal abgeleitet und damit in die Kläranlage der Gemeinde. Genehmigt ist in Steinegaden eine Ablagerung von insgesamt 462 000 Kubikmetern Bauschutt. Zum Jahreswechsel war die insgesamt 36 000 Quadratmeter große Fläche mit gut 310 000 Kubikmetern befüllt. Die restlichen gut 151 000 Kubikmeter
sollen bis 2027 folgen. Im nördlichen Teil der Deponie ist seit Kurzem zu sehen, wie es nach der Befüllung weitergeht. Auch nach oben hin schließt Kunststoff das gelagerte Material ab. Darüber wird eine insgesamt anderthalb Meter dicke Schicht aus Unterboden und Humus aufgeschichtet. Anschließend folgt die Begrünung. Ist 2027 der gesamte Deponiebereich aufgefüllt und abgedeckt, soll ein 20 Meter hoher Hügel zurückbleiben. Um diesen herum ist keine Umzäunung mehr vorgesehen. „Wenn Schnee drauf liegt und einer rodelt, dann werden wir niemanden wegscheuchen“, kündigt Christoph Heim an.
Bis dahin müssen Geiger und ZAK jedoch noch eine neue Lösung für die dauerhafte Ablagerung von Bauschutt finden. Denn der Bedarf sei auch in Zukunft vorhanden, ist Heim überzeugt. Mögliche Standorte hat er schon im Hinterkopf, verweist aber auf ausstehende Gespräche mit den betroffenen Kommunen.