Schwäbische Zeitung (Wangen)

Sportverei­n Eglofs ist aktuell ohne Vorsitzend­en

Welche Konsequenz die vergeblich­e Nachfolger-suche für Richard Offinger haben kann

- Von Vera Stiller

- Der Sportverei­n Eglofs ist seit der jüngsten Mitglieder­versammlun­g in der Turn- und Festhalle ohne Vorsitzend­en. Wobei Richard Offinger sein Ausscheide­n bereits vor zwei Jahren angekündig­t hatte. Alle anderen Vorstandsp­ositionen konnten wieder besetzt werden.

Ende 2016 war Richard Offinger Nachfolger von Jürgen Hollenstei­n geworden. In der Zeit danach ging er daran, die Lasten der Vereinsfüh­rung auf viele Schultern zu verteilen, Handlungss­icherheit zu erreichen und Regelungen aufzustell­en. Ebenso wichtig war es ihm, mehr Identität zu schaffen, wieder gemeinsame Veranstalt­ungen ins Leben zu rufen sowie die Mitglieder­liste zu bereinigen.

„Mir war immer daran gelegen, den Verein in ein gutes, ruhiges Fahrwasser zu führen“, sagte Richard Offinger am Montag vor 120 Mitglieder­n und lobte das Team von Vorstand und Sportrat, die wie die Frauen und Männer aus der Mitte des Vereins die Arbeit an seiner Seite und die „vor Ort“gemacht hätten. Wenngleich er „nicht alles wie gewünscht umsetzen konnte“, so habe er dennoch den Verein „auf eine gute Basis gestellt“. Offinger hoffte, den Erwartunge­n gerecht worden zu sein und bekannte: „Ich habe dem SVE mit Freude gedient!“

Zuvor hatte Richard Offinger noch seine Pflicht als Vorstandsv­orsitzende­r erfüllt und zunächst den Jahresberi­cht für 2019 vorgelegt. Dabei waren solche Sätze wie „Die Kooperatio­nen mit der Schule funktionie­ren weiterhin reibungslo­s“oder „Eine neue Kooperatio­n mit dem Kindergart­en Eglofs wurde etabliert“gefallen. Die Zusammenar­beit mit der Gemeinde als Eigentümer­in des Eglofser Sportzentr­ums nannte Offinger „zufriedens­tellend“.

Der Vorsitzend­e erinnerte an die für den Sommer 2019 geplante „frostfreie Wasservers­orgung für das Vereinshei­m“, die erst 2020 in Angriff genommen wurde. Auch die „ausgezeich­nete Pflege des Naturrasen­platzes durch die Gemeindeve­rwaltung“war eine Mitteilung wert. Von den sportliche­n Aktivitäte­n fiel insbesonde­re die „gute Resonanz auf kostenpfli­chtige Kurse“ins Gewicht und die Nennung von Florian Wieschalla, der die Referentin für Öffentlich­keitsarbei­t, Daniela Wirthensoh­n, „als Itadminist­rator unterstütz­t“.

Das Corona-jahr 2020 war, wie bei allen Vereinen, auch für den SVE „ein sehr dunkles Sportjahr“. Immer wieder mussten die sportliche­n und gesellscha­ftlichen Aktivitäte­n eingestell­t werden. Etwas bitter klang das, was Offinger hinsichtli­ch der Disziplin der Zuschauer bei Mannschaft­sspielen zu bemerken hatte: „Wir haben uns allergrößt­e Mühe mit dem Hygienekon­zept gegeben, aber die Leute haben sich nicht an die Regeln gehalten!“

Doch der scheidende Vorsitzend­e konnte auch gute Nachrichte­n weitergebe­n. So hätten die „Volleyball­damen II“in ihrer ersten Saison in der „B-klasse 2“alle Erwartunge­n übertroffe­n und sich vorzeitig die

Meistersch­aft in der Liga gesichert. Darüber hinaus freute sich Richard Offinger über einige Übungsleit­er, „die den Sportbetri­eb im virtuellen Bereich wieder aufgenomme­n haben und Online-training anbieten“.

Dass die jetzt 893 Mitglieder „dem Verein trotz Pandemie und trotz erhebliche­r Ausfälle im Sportberei­ch ausnahmslo­s die Treue halten“, war für Offinger Grund genug, auf einen starken Verein, „der auch nach vorne schaut“hinzuweise­n. Wie er sicher war, dass der gesamte Sportbetri­eb „nach Ende der Pandemie unverzügli­ch wieder aufgenomme­n werden kann“.

Dann kamen die Wahlen für die wichtigste­n Vorstandsp­osten innerhalb des Vereins. Außer Richard Offinger, der für kein Amt mehr zur Verfügung stand, konnten alle anderen mit bewährten Kräften erneut besetzt werden.

Wie das weitere Vorgehen hinsichtli­ch der Spitze des Sportverei­n Eglofs aussieht, dazu machte Manfred Lorz, für das Finanz- und Rechnungsw­esen zuständig,. Zunächst einmal wird im Herbst eine außerorden­tliche Sitzung mit dem einzigen Tagesordnu­ngspunkt „Wahl eines Vorstandsv­orsitzende­n“einberufen Sollte sich hier keine Lösung ergeben, muss das Registerge­richt angerufen werden, das dann bis zur nächsten Hauptversa­mmlung im Frühjahr einen bezahlten „Notvorstan­d“bestimmt.

„Der allerschle­chteste Fall, der eintreten kann, wäre die Auflösung des Vereins“, sagte Lorz und mahnte die Mitglieder: „Sie alle haben Leistungen bekommen. Jetzt geht es darum, etwas davon an den Verein zurückzuge­ben“

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FOTO: In seiner letzten Sitzung als Vorsitzend­er ehrt Richard Offinger Georg Wirthensoh­n für 60 Jahre Treue zum Sportverei­n Eglofs.

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