Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ravensburg zieht positive Bilanz zu Cluböffnun­gen

Kulturamt und Betreiber sind mit dem Modellproj­ekt zufrieden – Es gab keinerlei Infektione­n

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(dpa) - Das Kulturamt Ravensburg hat eine positive Bilanz des Modellvers­uchs mit Öffnungen von Clubs in Corona-zeiten gezogen. Es seien keinerlei Infektione­n im Zusammenha­ng mit der Öffnung zweier Clubs festgestel­lt worden, sagte Kulturamts­leiterin Verena Müller der Deutschen Presse Agentur. „Aus unserer Sicht könnte das Angebot fortgesetz­t werden.“Auch von den Clubbetrei­bern gab es ein positives Echo.

An vier Wochenende­n hatten jeweils freitags und samstags insgesamt um die 650 Menschen in der Kantine sowie im Douala gefeiert – ohne Abstand und Maske. Voraussetz­ung war, dass Tickets online gekauft und auch bei vollständi­ger Impfung frische Schnelltes­ts vorgelegt werden. Wichtig war auch ein Nachtest, den laut Müller zwischen 93 und 95 Prozent der Gäste erbracht haben. Damit ist die für die Fortsetzun­g des Experiment­s vorgegeben­e Nachtestpf­licht von mindestens 80 Prozent übererfüll­t. „Von dem hohen Rücklauf waren wir überrascht“, wird Müller zitiert. Anreiz dafür war ein Pfand von 30 Euro an der Abendkasse,

das bei Vorlage eines nach dem Feiern erstellten Schnelltes­ts zurückerst­attet wurde.

Das Projekt wird vom Sozialmini­sterium wissenscha­ftlich begleitet. Die Auswertung des Infektions­geschehens liegt beim Gesundheit­samt in Ravensburg. Letzteres kann im Einvernehm­en mit dem Ministeriu­m über eine Verlängeru­ng des Projekts entscheide­n. Zudem befragte die Hochschule Ravensburg-weingarten die Gäste online unter anderem dazu, wie sicher sie sich mit den Vorsichtsm­aßnahmen fühlten und wie überzeugt sie von dieser Art von Cluböffnun­g sind.

Der Betreiber des Clubs Kantine, René Minner, plädierte für eine Fortsetzun­g des Projekts und bei weiter niedriger Inzidenz eine Ausweitung auf andere Clubs im Land. Auch wenn sonst bis zu 1000 Gäste zum Tanzen kämen, lohne sich die Öffnung der Kantine auch mit der coronabedi­ngt begrenzten Zahl von 450 Besuchern. Irgendwann müsse aber auch mal Schluss sein mit dem hohen Aufwand, sagte Minner: „Die Leichtigke­it des Clublebens geht sonst verloren.“

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FOTO: FELIX KÄSTLE Dutzende Menschen haben an den vergangene­n Wochenende­n im Club Kantine und im Douala getanzt.

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