Aylsworth bleibt überraschend doch
VFB Friedrichshafen verlängert Vertrag mit dem Us-amerikanischen Libero
(tk/sz) - Eigentlich hatten sich die Verantwortlichen des VFB Friedrichshafen schon von Libero Avery Aylsworth verabschiedet. In den USA wurde der Volleyballer schon als Zugang in Chicago verkündet – doch das war letztlich eine Falschmeldung. Aylsworth steht auch in der neuen Saison in der Bundesliga im Kader des deutschen Volleyball-rekordmeisters, wie der VFB am Donnerstag bekannt gab.
Der VFB Friedrichshafen hat den Vertrag mit Aylsworth um ein Jahr verlängert. Der amerikanische Libero wird mit dem Kanadier Blair Bann die Häfler Defensive organisieren. Aylsworth muss allerdings auf seinen besten Freund Joe Worsley verzichten, der nach Lüneburg gewechselt ist, um dort mehr Verantwortung zu übernehmen. Trotzdem möchte Aylsworth „mit mehr Selbstbewusstsein“, wie er in einer Mitteilung des VFB zitiert wird, seinen Club zu einem Titel führen.
Im letzten Training vor dem ersten Finalspiel der vergangenen Saison gegen Berlin wurde Aylsworth von einem Ball hart am Kopf getroffen. Der junge Amerikaner war kurz weggetreten und fiel wegen einer Gehirnerschütterung aus. „Das hat einen sehr bitteren Nachgeschmack hinterlassen“, sagt Aylsworth. Vor allem, weil er den an der Hand verletzten Markus Steuerwald hätte ersetzen sollen. Auch deshalb hat der Usamerikaner „unfinished business“– soll heißen: Er hat in Friedrichshafen noch etwas zu erledigen. „Dass ich jetzt die Möglichkeit habe, dort noch mal anzuknüpfen und eine Meisterschaft nach Friedrichshafen holen zu können, bedeutet mir viel“, sagt Aylsworth in der Mitteilung.
Im vergangenen Jahr stieß der 24Jährige sehr spät zum Team. Als er nach der Saison 2020/21 Friedrichshafen verließ, stand nicht fest, wohin es ihn verschlagen würde. Sein Vertrag
beim VFB war ausgelaufen. „Bei ihm wird es sich spät entscheiden“, sagte Thilo Späth-westerholt. Die Worte des Vfb-geschäftsführers klangen Mitte Mai aber mehr nach Abschied als nach Verlängerung. Aylsworth verbrachte Zeit in seiner Heimat Chicago, trainierte Kinder aus seiner Gegend und an seinem alten College. „In der Sommerpause hatten wir regelmäßig Kontakt“, sagt Späth-westerholt. „Er ist ein großartiger Typ und sehr fleißig. So ein Spieler tut jeder Mannschaft gut.“Und so fanden Verein und Profi erneut zueinander – Aylsworth hat für die kommende Saison wieder in Friedrichshafen unterschrieben.
Nummer 1 auf der Liberoposition ist der Kanadier Bann, den der VFB aus Düren verpflichtet hat. Dass sich Aylsworth mit dem erfahrenen Bann messen wird, stört den Amerikaner nicht. „Ich freue mich darauf und will, wie vergangenes Jahr von Markus Steuerwald, viel von ihm lernen. Wir sind beide Nordamerikaner, deshalb ticken wir ähnlich in unserer Einstellung.“Bann ist damit für Aylsworth auch so etwas wie ein Ersatz für Worsley. Mit dem Zuspieler hat sich Aylsworth sehr gut verstanden – und auch wenn Worsley nun in Lüneburg die Bälle zuspielt, wird es ein schnelles Wiedersehen geben. Denn der VFB hat zum Auftakt in die neue Bundesligasaison am 6. Oktober die SVG Lüneburg zu Gast in der Zeppelin Cat Halle A1.
Der bisherige Kader des VFB Friedrichshafen für die Saison 2021/22: Trainer: Mark Lebedew (neu); Zuspieler: Dejan Vincic, Stefan Thiel (neu); Libero: Blair Bann (neu), Avery Aylsworth; Mittelblock: Marcus Böhme, Lucas van Berkel (neu); Außenangriff: Ben-simon Bonin, Vojin Cacic (neu), Luciano Vicentin (neu), Daniel Muniz (neu); Diagonalangriff: Lukas Maase, Simon Hirsch (neu).